Hamburg. Studie des Hamburger Energieanbieters Lichtblick: Fahrt im E-Auto kostet mehr als im Fahrzeug mit einem Verbrennermotor.
Obwohl die Preise für Haushaltsstrom hierzulande zuletzt gesunken sind, profitieren E-Autonutzer, die an öffentlichen Ladesäulen Strom tanken, davon nicht. Im Gegenteil: Die Tarife sind höher als vor einem Jahr. Und: Der für 100 Kilometer benötigte Ladestrom ist inzwischen teurer als der Verbrennerkraftstoff für dieselbe Strecke. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie Ladesäulencheck 2024 des Hamburger Öko-Energieanbieters Lichtblick.
E-Mobilität: Strom an öffentlichen Ladesäulen wird teurer
Laut der Tarifanalyse des Statistikportals Statista für Lichtblick kostet eine Kilowattstunde Strom an öffentlichen Ladesäulen in Deutschland durchschnittlich 55 Cent an Normalladepunkten (AC) und 66 Cent an Schnellladesäulen (DC). „Die Durchschnittspreise pro Kilowattstunde sind damit um 3 bis 4 Cent angestiegen, der Durchschnittspreis für Haushaltsstrom ist im selben Zeitraum gesunken“, heißt es bei Lichtblick.
E-Mobilität: Fahrt im E-Auto teurer als im Wagen mit Verbrenner
Nach Berechnungen des Unternehmens kosten 100 Kilometer Fahrt mit einem E-Auto (Verbrauch 20 Kilowattstunden) je nach Ladeart 11,10 oder 13,11 Euro, mit einem Auto mit Verbrennermotor (Verbrauch sechs Liter) hingegen 10,38 Euro. „Klimaschädliches Tanken ist damit günstiger als Laden unterwegs, das fördert klimaschädliches Verhalten“, sagt Lichtblick-Chefjurist Markus Adam.
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Der Hauptgrund für die gestiegenen Preise an öffentlichen Ladesäulen sei eine Monopolsituation im Markt, kritisiert der Hamburger Stromanbieter. Er fühlt sich von den Ladesäulenbetreibern diskriminiert. Sie allein dürften bestimmen, von welcher Firma Strom zu welchem Preis geladen werden könne. Drittanbieter wie Lichtblick müssten hohe Nutzungsentgelte entrichten. Lichtblick spricht sich für ein sogenanntes Durchleitungsmodell aus. Dann könnten Kunden an der Ladesäule wählen, von welchem Unternehmen sie den Strom beziehen.