Hamburg. Bruttosozialprodukt in der Hansestadt geht um 1,1 Prozent zurück. In einigen Branchen lief es aber besser als im Bundesvergleich.

Diese Daten sind ein Alarmsignal: Das Bruttoinlandsprodukt (kurz BIP, steht für den Wert aller erzeugten Güter und Dienstleistungen) ist in Hamburg im Jahr 2023 gegenüber 2022 geschrumpft. Nominal (in jeweiligen Preisen) sei es zwar um 1,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Nord am Donnerstag nach ersten vorläufigen Berechnungen mit. Doch unter Berücksichtigung der Preisveränderungen ergebe sich ein realer Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent.

Was besonders Sorgen macht: Mit diesem Ergebnis liege Hamburg unter der Entwicklung auf Bundesebene, so die Statistiker. In Deutschland insgesamt sei das Bruttoinlandsprodukt nominal um 6,3 Prozent gestiegen und real nur um 0,3 Prozent gesunken.

Hamburgs Wirtschaft schrumpft – obwohl das verarbeitende Gewerbe zulegt

Nach Branchen betrachtet ist die Entwicklung uneinheitlich. Beispiel Verarbeitendes Gewerbe: Während dieses in Deutschland insgesamt mit einer realen Entwicklung von minus 0,3 Prozent leicht zurückging, legte die Branche in Hamburg kräftig zu: Von 2022 auf 2023 stieg das BIP in diesem Bereich preisbereinigt um 5,6 Prozent.

Verantwortlich dafür seien positive Entwicklungen im „Sonstigen Fahrzeugbau“, im Maschinenbau sowie im Bereich „Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen“ gewesen, so das Statistikamt. Hier dürfte sich unter anderem die extrem positive Lage beim Flugzeugbauer Airbus und die hohe Auslastung bei Lufthansa Technik niederschlagen.

Hamburg Wirtschaft: Handel, Verkehr und Gastgewerbe schrumpfen in Hamburg besonders stark

Im Bereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ war die Situation hingegen genau umgekehrt: Mit einem starken Rückgang von real 4,3 Prozent verlief die Entwicklung in Hamburg deutlich schlechter als auf Bundesebene, wo nur reales Minus von 0,2 Prozent verzeichnet wurde. Das Statistikamt führte das vor allem auf starke Rückgänge in dem für Hamburg bedeutenden Bereich „Verkehr und Lagerei“ zurück. Hierfür steht exemplarisch der Hafenlogistikkonzern HHLA, für den 2023 kein gutes Jahr war.

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Auch im Abschnitt „Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ liege Hamburg mit einer realen Entwicklung von 0,2 Prozent unter dem Wert für Deutschland insgesamt, wo sich ein realer Anstieg von 1,1 Prozent zeigte, so die Statistiker. Dagegen entspreche der leichte Anstieg im Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen“ mit real 0,6 Prozent in Hamburg dem Anstieg auf Bundesebene (ebenfalls real 0,6 Prozent).