Hamburg. Das Restaurant in Eppendorf hatte trotz gestiegener Mehrwertsteuer die Preise stark gesenkt. Jetzt werden sie erhöht. Die Gründe.
Es war ein Wagnis: Als Désirée und Jens Manzel im Januar die Preise in ihrem Lokal Schuback am Park gesenkt hatten, sorgte das für einiges Aufsehen in der Hamburger Gastro-Szene. Zur Erinnerung: Mit Jahresbeginn war die Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants in Kraft getreten. Viele Gastronomen hatten damals deshalb die Preise erhöht.
Nun ist klar: Auch in dem Eppendorfer Restaurant müssen die Gäste jetzt wieder tiefer in die Tasche greifen. Vom heutigen Freitag an gilt eine neue Speisekarte. „Wir können die Preise nicht aufrechterhalten“, sagt Schuback-Inhaber Jens Manzel. Für Klassiker wie Wiener Schnitzel und Hamburger Pannfisch ruft das Unternehmerpaar jetzt 26 Euro auf. Andere Hauptgerichte kosten ab sofort 24 Euro.
Restaurant Hamburg: Gastromonenpaar erhöht Preise wieder
Damit steigen die Preise bei den Manzels zwischen 2 und 3,76 Euro. Die krumme Summe ergibt sich aus der Differenz zu den symbolträchtigen 20,24 Euro für alle Hauptspeisen, mit denen die Gastronomen ihre Preisaktion im Januar gestartet hatten.
„Essen gehen darf kein Luxus werden. Die Preissenkung war ein Versuch, unseren Gästen die Möglichkeit zu geben, weiterhin zu uns zu kommen.“ Das Kalkül dahinter: Wenn die Preise niedriger sind, kommen mehr Kunden. Das habe im Januar auch funktioniert. Schon Anfang Februar hatten die Manzels einige Preise angehoben. In dem Monat waren die Gästezahlen gesunken und das setze sich nach dem Monatswechsel fort. „Wir haben Verluste eingefahren und müssen jetzt gegensteuern.“
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Restaurant Hamburg: Besonders trifft das Paar die Erhöhung der Gebühren für die Außenterrasse
Zusätzlich zur höheren Mehrwertsteuer kommen laut den Manzels eine Reihe von Sonderausgaben, die jetzt zu Buche schlagen. Besonders trifft das Unternehmerpaar die Erhöhung der städtischen Gebühren für die Nutzung der Außenterrasse an der Eppendorfer Landstraße. „Noch ist der Bescheid nicht da. Aber wir wissen schon, dass wir etwa das Doppelte zahlen müssen.“ Zwar beginnt die Draußen-Saison erst Mitte April, aber die Kosten von mehr als 3500 Euro werden per Vorkasse schon jetzt fällig.
Mit einem Einleger in der Speisekarte wollen die Gastronomen ihren Gästen die Preissteigerung erklären und für Verständnis werben. „Trotz der Erhöhung bei einem Teil der Gerichte sind die Preise immer noch niedriger als 2023“, betont Jens Manzel. „Die Preisaktion war ein guter Plan. Wir würden es im Januar immer wieder machen.“