Hamburg. Inhaber der beliebten Lokale im Hamburger Westen mit Problemen. Was dahintersteckt und wie es jetzt weitergehen könnte.

  • Das Restaurant Quellental im Hamburger Westen muss, ebenso wie das Goldene Gans in Ottenssen, Insolvenz anmelden
  • Auch der Redroom auf der Baron-Voght-Straße ist davon betroffen
  • Doch soll der Betrieb bislang normal weitergehen, versichert die Insolvenzverwalterin

Das Restaurant Quellental ist ein beliebter Treffpunkt im Westen Hamburgs. Das urige Fachwerkhaus mit schönem Garten hat Charme, die Speisekarte verspricht kulinarischen Genuss. Manche nennen es das Wohnzimmer von Nienstedten. Die Geschäfte laufen. Von wirtschaftlichen Problemen ist nichts zu merken.

Trotzdem haben die Betreiber Christoph Lamers und Nils Hopfgarten in dieser Woche einen Insolvenzantrag für die Hopfgarten Lamers GbR beim Amtsgericht Hamburg gestellt. Als vorläufige Insolvenzverwalterin wurde Jennie Best von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte bestellt. Von der Insolvenz betroffen ist auch die Veranstaltungslocation Redroom in der Baron-Voght-Straße.

Insolvenz bei Quellental und Goldene Gans – Hamburger Restaurants haben Hoffnung

Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist: „Der Betrieb geht ohne Einschränkungen weiter“, sagte Gastromon Christoph Lamers auf Abendblatt-Anfrage. „Für unsere Gäste ändert sich nichts.“ Das Restaurant sei weiterhin normal geöffnet, alle Buchungen für Feiern bleiben bestehen.

Das bestätigt auch Insolvenzverwalterin Jennie Best: „Wir sind in Verhandlungen mit einem Käufer, der sowohl das Quellental als auch den Redroom übernehmen will.“ Die Sache soll schnell über die Bühne gehen. Als voraussichtlichen Termin für die Übergabe ist der 1. April angepeilt. Die 14 Beschäftigten bekommen im Moment Insolvenzgeld.

Das Restaurant Quellental in Nienstedten ist vor allem im Sommer sehr beliebt (Archivfoto).
Das Restaurant Quellental in Nienstedten ist vor allem im Sommer sehr beliebt (Archivfoto). © Roland Magunia/Hamburger Abendblatt | Roland Magunia/Hamburger Abendblatt

Grund für die wirtschaftliche Schieflage der Betreibergesellschaft sind ihren Angaben zufolge nicht Probleme im Quellental oder im Redroom, sondern in einem anderen Restaurant. Dabei geht es um die Brasserie La Provence in Ottensen.

Warum die Brasserie La Provence seit Monaten dicht ist

Das Gastronomen-Duo hatte das kleine Lokal an der Eulenstraße 2022 von den Gründern Stephan Hippe und Boris Krivec übernommen, die es 2005 eröffnet hatten. Doch der Übergang gestaltete sich schwieriger und vor allem kostenintensiver als geplant. Im September zogen Lamers und Hopfgarten die Notbremse und schlossen die Brasserie.

Die „Brasserie La Provence“ in Ottensen ist seit September 2023 geschlossen.
Die „Brasserie La Provence“ in Ottensen ist seit September 2023 geschlossen. © Hamburg | Brasserie La Provence

Doch der finanzielle Schaden war da – mit Auswirkungen auf ein weiteres beliebtes Restaurant in Ottensen: Die goldene Gans, über den Stadtteil hinaus bekannt für gehobene Bistro-Küche. Für diesen Betrieb hatte Christoph Lamers bereits Mitte Januar Insolvenz angemeldet. Betroffen sind weitere 14 Beschäftigte, die derzeit ebenfalls Insolvenzgeld erhalten.

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„Auch in der Goldenen Gans geht der Betrieb ohne Einschränkungen weiter“, sagte Insolvenzverwalterin Best. Wenn alles läuft wie geplant, soll das Lokal von dem gleichen Interessenten wie Quellental und Redroom ebenfalls zum 1. April übernommen werden. Einen Namen wollte sie vor Vertragsabschluss nicht nennen.