Hamburg. Städtisches Wohnungsunternehmen legt Widerspruch gegen Abrechnungen für 2022 ein. Warum es für das Jahr 2023 optimistischer ist.

Die Kostenexplosion für Fernwärmekunden in Hamburg wird jetzt auch ein Fall für die Politik. Nachdem das Abendblatt über den Fall einer Mieterin in Mümmelmannsberg berichtet hatte, die für das Jahr 2022 fast 3000 Euro nachzahlen und künftig mehr Abschlag als Miete (450 zu 420 Euro im Monat) überweisen soll, haben sich mehrere Abgeordnete eingeschaltet.

So debattiert die Bürgerschaft am Mittwoch einen Antrag der rot-grünen Mehrheit, der den Senat auffordert, sich auf Bundesebene für mehr Transparenz und eine Regulierung am Wärmemarkt einzusetzen. Die intransparente Preisgestaltung und die Monopolstellung der jeweiligen Wärmenetzbetreiber waren ein Grund dafür, dass Mietervereine und die Verbraucherzentrale zum Teil juristisch gegen die extrem hohen Nachforderungen für das Jahr 2022 vorgehen.

Hohe Fernwärmekosten: Saga legt vorsorglich Widerspruch für ihre Mieter in Mümmelmannsberg ein

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Baris Önes und Annkathrin Kammeyer haben zudem per schriftlicher Kleiner Anfrage an den Senat weitere Informationen zum Fall Mümmelmannsberg erhalten. Demnach gehört das örtliche Wärmenetz dem städtischen Wohnungsvermieter Saga, betrieben wird es jedoch von der Firma Getec Wärme & Effizienz GmbH Nord – sie hat mit einigen Mietern direkt Verträge und ihnen die hohen Rechnungen geschickt.

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Für die 4700 Wohnungen und 55 Gewerbeobjekte der Saga, die ebenfalls an das örtliche Wärmenetz angeschlossen sind, erfolgt die Abrechnung hingegen über den städtischen Vermieter. Dieser reiche die erhöhten Heizkosten nur als „durchlaufende Buchungsposten“ an die Mieter weiter, so der Senat. Aufgrund der Diskussion um die Preisanpassungsklauseln in Fernwärmeverträgen habe die Saga „zudem vorsorglich im Interesse ihrer Mieterinnen und Mieter Widerspruch gegen die Abrechnungen der Wärmenetzbetreiberin der vergangenen Abrechnungsjahre eingelegt“, heißt es. Für das Jahr 2023 rechne die Saga aufgrund der Energiepreisbremse sowie der sinkenden Gaspreise „mit einer Entlastung für die Mieterinnen und Mieter“.

Preisexplosion bei Fernwärme: SPD und Mieterverein laden zum Info-Abend

Er habe sehr viele Zuschriften und Anrufe zu den Fernwärmepreisen in Mümmelmannsberg erhalten, sagte Baris Önes. „Das Handeln der Firma Getec geht mit extremen Härten einher, über die es zu reden gilt. Wenn die Abschläge höher als die Miete selbst sind, dann ist etwas aus dem Ruder gelaufen.“ Am Mittwoch, 28. Februar, veranstalten Önes, Kammeyer und der SPD-Bezirksabgeordnete Thaddäus Zoltkowski in Zusammenarbeit mit dem Mieterverein zu Hamburg einen Info-Abend zu dem Thema. Im Treffpunkt „Lange Aktiv Bleiben“ in der Oskar-Schlemmer-Straße 21 können sich Betroffene von 18.30 Uhr an von einem Anwalt Tipps holen.