Hamburg. Modekette Peter Hahn konzentriert sich nach wirtschaftlicher Schieflage auf das Onlinegeschäft. 14 Filialen werden geschlossen.
Blusen, Strickjacken, Blazer, Mäntel in guter Qualität und zu höheren Preisen: Mit diesem Konzept für Kundinnen ab 45 Jahren hat der Damenmodenhersteller Peter Hahn 60 Jahre gute Umsätze gemacht. Neben dem Versandhandel hatte das Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Geschäfte in Deutschland und der Schweiz eröffnet, darunter am Ballindamm. Jetzt steht die Boutique in der Hamburger Innenstadt nach mehr als 20 Jahren vor dem Aus.
Peter Hahn, 1964 von Margit und Peter Hahn im schwäbischen Winterberg gegründet, war wie viele andere Textilfirmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und hatte im Oktober 2023 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Nun ist klar, dass die Geschäftsführung gemeinsam mit Sanierungsexperten ein tragfähiges Geschäftsmodell für den Fortbestand der alteingesessenen Firma gefunden hat. Dafür wird Peter Hahn aus der bisherigen Gruppenstruktur gelöst und als eigenständiges Unternehmen weitergeführt.
Peter Hahn: Bekannte Damenboutique in der Hamburger City steht vor dem Aus
Allerdings verlieren 400 der bislang 1000 Beschäftigen im Zuge von Sanierung und Neuaufstellung ihren Arbeitsplatz. Und: 14 der 17 Filialen werden geschlossen. „Der Fokus wird künftig auf den Ausbau des Onlinegeschäfts gelegt“, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Das Filialgeschäft stelle nur einen kleinen Teil des Geschäftsmodells von Peter Hahn als Versandhändler dar.
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Nur der Flagship-Store am Firmensitz in Winterbach und die beiden Outlets in Winterbach und Urbach bleiben demach erhalten. In Hamburg beginnt ab sofort der Räumungsverkauf mit hohen Preisnachlässen. Der letzte Verkaufstag ist den Angaben zufolge der 20. April.