Hamburg. Senatoren erläutern Vereinbarungen mit MSC. Ab 2026 könnte es unterm Strich ein Plus bei den Containern im Hamburger Hafen geben.
Der geplante Teilverkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an die Schweizer Reederei MSC nimmt Fahrt auf. Einen Tag, nachdem der Hamburger Senat den Deal beschlossen hat, erläuterten Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und Finanzsenator Andreas Dressel (beide SPD) den weiteren Fahrplan.
Die entsprechende Drucksache sei der Bürgerschaft zugeleitet worden. Ab Ende der Woche bestünde für die Abgeordneten der Bürgerschaft dann Einsicht in die Akten, sagte Leonhard bei einem Hintergrundgespräch im Rathaus.
Der Hafen und der MSC-Deal: Ab Ende der Woche Akteneinsicht für Abgeordnete
Bei der Bürgerschaftssitzung in zwei Wochen werde Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eine Regierungserklärung zu der Transaktion abgeben. Anschließend würden die Beratungen in den bürgerschaftlichen Ausschüssen beginnen. Frühstens im Mai sei dann die endgültige Abstimmung in der Bürgerschaft zu erwarten.
Finanzsenator Dressel betonte noch einmal die gründliche Vorbereitung des Deals, angefangen bei der doppelten Absicherung der Bewertung des Kaufpreises durch die HHLA, die ein Gutachten der Citibank einholte, sowie durch eine Bewertung der Investmentbank Rothschild & Co. für die Stadt, die den Kaufpreis in einer „Fairness Opinion“ als angemessen eingestuft hat.
HHLA-Teilverkauf: Strafe gegen MSC bei Vertragsverstoß möglich
Leonhard präzisierte die Ladungsmengen, die MSC zu liefern versprochen hat: Im kommenden Jahr sind 375.000 Standardcontainer vorgesehen, in den Jahren 2026 und 2027 jeweils 500.000. Ab 2028 soll MSC jährlich 750.000 TEU umschlagen und ab 2031 eine Million TEU.
Diese Mengen gelten ausschließlich für die HHLA. MSC nutzt derzeit Konkurrent Eurogate und dessen Terminal als Hauptumschlagsplatz. Es ist also nicht auszuschließen, dass es zu einer Ladungsverlagerung zur HHLA kommt. Der Hafen gewinnt damit nicht. Mit der versprochenen Mengensteigerung ab 2026 rechnet Leonhard mit einem Plus für den gesamten Hafen.
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Dressel erläuterte die Sanktionsmöglichkeiten der Stadt gegen MSC, falls sich die Schweizer Reederei nicht an die Vereinbarungen halte, bis hin zu einem Abschlag auf den Kaufpreis. Im Falle einer Beendigung der Partnerschaft habe die Stadt eine Kaufoption auf die MSC-Anteile zum Marktwert.
Andersherum könne MSC der Stadt aber nicht die HHLA abkaufen. Dressel betonte zudem, dass die Stadt im Aufsichtsrat die Beibehaltung der Mitbestimmungs- und Tarifrechte der HHLA-Mitarbeiter sicherstellen werde. „Die Regelungen sind krisen- und streitfest.“