Hamburg. Gewerkschaft Ver.di sagt „erhebliche Einschränkungen“ am Abend für Gäste in Hamburg voraus, und zwar an gleich vier Tagen in Folge.

Auf dem Spielplan stehen unter anderem die Romantikkomödie „Wo die Lüge hinfällt“, der Horrorthriller „Night Swim“ und das neue BioPic über Reggae-Legende Bob Marley. Doch ob Kinofans sich diese Filme in den nächsten Tagen in den Hamburger Cinemaxx-Kinocentern werden anschauen können, steht zumindest infrage. Es ist der nächste von zahlreichen Warnstreiks in diesen Tagen.

Womöglich bleibt die Leinwand bei Cinemaxx von Donnerstag bis Sonntag gelegentlich schwarz. Womöglich wird es Engpässe bei der Versorgung der Gäste mit Popcorn und Softdrinks geben. Die Gewerkschaft Ver.di jedenfalls kündigt an: „Für Besucherinnen und Besucher kann es zeitweise zu erheblichen Einschränkungen im abendlichen Kinobetrieb kommen.“

Kino Hamburg: Bleibt bei Cinemaxx die Leinwand schwarz?

Ver.di hat die Beschäftigten der großen deutschen Kinoketten Cinestar und Cinemaxx zum Warnstreik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen sollen demnach bundesweit zwischen Donnerstag und Sonntag stattfinden. Cinestar betreibt in Hamburg zwar kein Kino, Cinemaxx dagegen gehört mit seinen Kinocentern am Dammtor, in Wandsbek und Harburg zu den großen Anbietern. Auch das Holi an der Hoheluftbrücke gehört zu dem Hamburger Konzern.

Der Hintergrund des Warnstreik-Aufrufs sind die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Kino-Unternehmen. Nach Ver.di-Angaben zahlen Cinemaxx und Cinestar neuen Beschäftigten lediglich Einstiegslöhne in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns (12,41 Euro pro Stunde). „Das Kinovergnügen für Gäste ist hinter den Kulissen ein stressiger Job, deswegen fordern wir ein angemessenes Einstiegsgehalt von 14 Euro pro Stunde“, sagt Ver.di-Verhandlungsführerin Martha Richards.

Mehr Wirtschaftsthemen

Nach Angaben der Gewerkschaft hat Cinestar in den Verhandlungen bislang angeboten, Beschäftigten in der Einarbeitungsphase einen Stundenlohn von 5 Cent über Mindestlohn zu zahlen. Cinemaxx dagegen weigere sich, überhaupt ein Angebot vorzulegen. Verhandlungsführerin Richards: „Dass Cinemaxx rund zwei Drittel der Kolleginnen und Kollegen vom Tarifgeschehen abkoppeln will und nur noch den gesetzlichen Mindestlohn zahlen möchte, ist eine Provokation.“

Kino Hamburg: Warnstreik für Besucher „deutlich spürbar“

Die Auswirkungen der Warnstreiks würden für Kinobesucher „deutlich spürbar sein“, so die Gewerkschaft. Cinemaxx teilte auf Anfrage mit: „Derzeit bereiten wir uns auf die nächste Verhandlungsrunde vor und blicken dem Dialog mit Ver.di dabei konstruktiv entgegen.“ Darüber hinaus wolle man sich zu den laufenden Verhandlungen nicht äußern.