Hamburg. Immobilienverkäufer in der Hansestadt müssen überdurchschnittlichen Werteverfall hinnehmen. Was Experten Interessierten raten.
Wohnungen in Deutschland haben sich seit dem Höhepunkt des Immobilienbooms im Frühjahr 2022 deutlich verbilligt. Nach einer aktuellen Auswertung des Onlineportals Immowelt sackten die Quadratmeterpreise seitdem in der Spitze um 21 Prozent ab. Im bundesweiten Schnitt lag der Rückgang bei elf Prozent. Hamburg ist überdurchschnittlich stark vom Preisverfall betroffen.
Nach den Immowelt-Daten haben die Quadratmeterpreise in der Hansestadt um rund zwölf Prozent nachgegeben. Wurden im Frühjahr 2022 noch 6736 Euro verlangt, sind es aktuell im Schnitt 5951 Euro. Untersucht wurden Eigentumswohnungen aus den 1990er-Jahren mit einer Größe von 75 Quadratmetern und drei Zimmern. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächlich erzielten Preise im aktuell schwachen Marktumfeld noch geringer ausfallen, da Immowelt lediglich die vom Verkäufer geforderte Kaufsumme in der Statistik berücksichtigen kann.
Immobilien in Hamburg: Wohnungspreise sacken um zwölf Prozent ab
„Der preisliche Höhepunkt des Immobilienbooms war im Frühjahr und Sommer 2022. Derzeit ist das Preisniveau von Immobilien deutlich niedriger als zu diesem Allzeithoch“, sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Da die Zinsen aktuell wieder sinken, scheint aktuell ein sehr gutes Zeitfenster für den Immobilienkauf, da Käufer noch das derzeitige günstigere Preislevel mitnehmen können.“
Im Mai 2022 kostete der Quadratmeter für eine Eigentumswohnung im bundesweiten Schnitt 3494 Euro. Derzeit sind es 3101 Euro. In Hannover wurden 2022 noch 4051 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Nun sind es 3183 Euro (minus 21 Prozent). In Frankfurt liegt der Rückgang bei 19 Prozent, in Stuttgart bei 17 Prozent – und in München müssen die Verkäufer Abschläge von 16 Prozent hinnehmen. An der Isar liegt der geforderte Quadratmeterpreis dennoch bei stolzen 8032 Euro.
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Relativ glimpflich kamen übrigens die Immobilienbesitzer in Berlin davon. In der Hauptstadt reduzierte sich der Quadratmeterpreis seit 2022 um fünf Prozent auf 5007 Euro – das ist laut Immowelt der geringste prozentuale Rückgang in der Untersuchung.