Hamburg. Reederei streicht Überführungsreisen von Asien nach Europa – doch auch weitere Fahrten sind betroffen. Wie Aida die Gäste entschädigt.
Nun also doch: Lange hatte Deutschlands führende Kreuzfahrtreederei Aida Cruises mit Sitz in Rostock und Hamburg offen gelassen, ob sie angesichts der Krise im Nahen Osten ihre Reisen durchs Rote Meer und den Suezkanal durchführen werden oder nicht. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen. Nachdem bereits die Reederei MSC ihre Fahrten von Asien nach Europa abgesagt hat, zieht Aida jetzt nach. Am Donnerstag teilte das Unternehmen mit, dass es seine sogenannten Transreisen absagt. Dabei handelt es sich um die Überführungsfahrten, bei denen die Kreuzfahrtschiffe, die die Wintersaison in Asien und dem Orient verbracht haben, für die Sommersaison wieder nach Europa transferiert werden.
Betroffen sind die Transreisen der Schiffe „Aidablu“, „Aidabella“ und „Aidaprima“. „Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Roten Meer sehen wir uns leider gezwungen, die Transreisen im Frühjahr 2024 abzusagen“, teilte die Reederei mit. Die Gäste werden nun darüber informiert, dass die Schiffe ohne Passagiere durch sichere Gewässer um Afrika und das Kap der Guten Hoffnung herum Kurs nach Europa nehmen.
Rebellenangriffe im Roten Meer: Jetzt sagt auch Aida Kreuzfahrten ab
Doch Aida muss weitere Reisen streichen: Da der Weg außenherum deutlich weiter ist als durchs Rote Meer und den Suezkanal, kommen die Schiffe später in Europa an. Wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte, müssten deshalb auch die Reisen vor und nach den Passagen gestrichen werden. Konkret betreffe das die Reisen der „Aidabella“ im Zeitraum vom 16. April bis 26. Mai, der „Aidablu“ zwischen dem 27. Februar und dem 30. März und der „Aidaprima“ im Zeitraum vom 5. April bis 7. Mai.
Neuer Überfall im Roten Meer
Gästen der ursprünglich geplanten Reisen bietet Aida an, auf eine andere Aida-Reise umzubuchen. Als Dankeschön für eine Neubuchung erhielten sie einen Aida-Gutschein in Höhe von zehn Prozent ihres bisherigen Reisepreises (exklusive An- und Abreisepaket und Reiserücktrittsversicherung). „Wir bitten unsere Gäste um Verständnis für unsere Entscheidung, die wir im Interesse der Sicherheit getroffen haben, und danken ihnen für ihr Vertrauen“, erklärte Aida.
- Rebellenangriffe auf Schiffe – Hamburger Wirtschaft befürchtet Versorgungsengpässe
- USA und Verbündete starten Militärschlag gegen die Huthi
- Mord und Totschlag auf Kreuzfahrt mit der „Mein Schiff 3“
Erst am Mittwoch hatten jemenitische Huthi-Rebellen erneut ein Containerschiff im Nahen Osten angegriffen. Die Miliz habe am Mittwoch aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen drei Raketen auf einen unter US-Flagge fahrenden Frachter abgeschossen, der den Golf von Aden durchquert habe, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs mit. Eine der Raketen sei im Meer eingeschlagen, die anderen beiden seien von einem Zerstörer der US-Marine abgeschossen worden. Es seien keine Verletzten oder Schäden an dem Schiff gemeldet worden.