Washington. Immer wieder attackieren die Huthi-Rebellen im Jemen Handelsschiffe im Roten Meer. Die Seeroute ist für den Welthandel immens wichtig. Nun reagieren offenbar die USA und weitere Verbündete.
Die USA, Großbritannien und weitere Verbündete haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit einem Militärschlag gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen begonnen. Mehrere Ziele seien in der Nacht unter anderem mit Kampfflugzeugen angegriffen worden, berichteten die „New York Times“, der US-Sender CNN und andere Medien unter Berufung auf informierte Quellen. Von der US-Regierung gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Die Huthi greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA und ihrer Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.
Großbritannien und USA hatten vor Konsequenzen gewarnt
Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps hatte in den vergangenen Tagen immer wieder vor Konsequenzen gewarnt, sollten die Angriffe nicht aufhören. Premierminister Rishi Sunak hatte deshalb am Abend Medienberichten zufolge sein Kabinett kurzfristig zu telefonischen Beratungen einberufen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, warnte, sollten die Huthi ihre Angriffe nicht stoppen, müssten sie die Konsequenzen dafür tragen.
Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage.
Die schiitischen Huthi-Rebellen haben im Jemen in ihrem seit 2014 laufenden Aufstand weite Teile im Landesnorden eingenommen, und sie kontrollieren auch die Hauptstadt Sanaa. Die Rebellen werden vom mehrheitlich schiitischen Iran unterstützt.
Huthi-Großangriff erst wenige Tage her
Erst vor wenigen Tagen hatten die Huthi einen Großangriff mit Drohnen und Raketen auf Schiffe im Roten Meer durchgeführt. Wie das zuständige US-Regionalkommando mitteilte, wurden 18 Drohnen und drei Raketen von Einheiten der USA und Großbritanniens abgefangen.
„Die Attacke stellte nach jetziger Kenntnis den umfangreichsten Angriff der Huthis auf den internationalen Schiffsverkehr seit Mitte Oktober dar“, hatte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin gesagt. „Dieser Angriff und die anderen Angriffe, die anhaltenden Angriffe, zeigen, dass die Huthis klar auf Eskalation gegenüber der internationalen Handelsschifffahrt sowie gegenüber den Schiffen unserer Partner und Verbündeten in der Region setzen“, sagte er.