Hamburg. Welche Geschäfte ins Alstertal-Einkaufszentrum kommen, welche gehen. Und was wird aus der Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof?
Ludmila Brendel ist gerade schwer zu erreichen. Die Centermanagerin des Alstertal Einkaufszentrum (AEZ) hat einen vollen Terminplan. „Zum Jahresbeginn werden einige Mietverträge neu verhandelt“, sagt sie. Neuzugänge, Umzüge und Bauarbeiten – in den nächsten Monaten wird sich einiges in einem der größten Shoppingcenter in Norddeutschland ändern.
Diese Tendenz hat bereits 2023 begonnen. Die Modehändler The Fjord House, Olymp und Lascana haben genau wie das Schuhhaus Rieker und Optiker Hallmann ihre Verkaufsflächen vergrößert. Neu dazugekommen sind der hochwertige Taschenanbieter Vamenia, der asiatische Lebensmittelhändler Liare sowie die Gastroniekonzepte Myü Myü und O Street. Kurz vor Weihnachten hat zudem Stone Haven, eine Natursteinschmuck-Marke aus den USA, einen Laden eröffnet. Im Februar soll der Name auf dem deutschen Markt in Arcadia umgestellt werden.
AEZ: Neuzugang in der Markthalle verkauft Wurst und Käse
„Außerdem freuen wir uns, dass wir in der Markthalle einen ganz neuen Anbieter haben“, sagt Brendel. Metzgers, Anbieter von hochwertigen Fleischwaren samt Gastronomie, eröffnet im Februar Metzgers Wurst und Käse. Das Hamburger Unternehmen zieht auf eine bisherige Fläche des Feinkost-Geschäfts Schlemmermeyer, das im Mai 2023 Insolvenz angemeldet und den Standort in der Folge geschlossen hatte. Eine zweite frühere Schlemmermeyer-Fläche ist weiter nicht vermietet. „Es gibt Interessenten, aber wir suchen einen regionalen Betreiber, der gut zu uns passt“, erklärt die AEZ-Managerin den Leerstand.
Auch andere Insolvenzen haben Auswirkungen in dem Einkaufszentrum mit 240 Läden und Restaurants. So ist die Fläche des Damenmoden-Anbieters Hallhuber nach einer Zwischenvermietung für die Vergrößerung eines Bestandsmieters vorgesehen. Der Name? Wird erst verraten, wenn die Verträge unterschrieben sind. Auch die Entwicklung beim Hamburger Taschenhersteller Bree, der in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet hatte und dringend einen Investor sucht, beobachtet Centermanagerin Brendel mit Spannung. Aktuell hat Bree eine Filiale im AEZ. Nach Angaben des Insolvenzverwalters ist der Geschäftsbetrieb zunächst bis April gesichert.
AEZ: Insolvenzen treffen das Hamburger Shoppingcenter
Ein weitere Insolvenz trifft einen besonders wichtigen Mieter des Shoppingcenters: Galeria Karstadt Kaufhof. Die Warenhauskette hatte in der vergangenen Woche zum dritten Mal binnen drei Jahren Insolvenz angemeldet. Noch ist unklar, wie es für die 92 Standorte bundesweit weitergeht. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus aus Hamburg ist die Liquidität bis Sommer gesichert.
„Unsere Filiale ist einer der erfolgreichsten Standorte und als einer der ersten bereits nach dem neuen Konzept umgebaut“, sagt AEZ-Managerin Brendel. „Ich habe die große Hoffnung, dass die Filiale bleibt.“
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Allerdings: Es ist nicht zu übersehen, dass auch in dem beliebten Shoppingcenter, das im nächsten Jahr seinen 55. Geburtstag feiert und mit vielen Stammkunden eine stabile Entwicklung aufweist, eine Reihe von Geschäften leer stehen. „Auf 15 bis 20 Ladenlokale“ beziffert Ludmila Brendel die Zahl auf der sogenannten Nachvermietungsliste.
AEZ: Leerstand in 15 bis 20 Läden
Dabei gebe es durchaus zahlreiche Interessenten, die im AEZ ein Geschäft eröffnen wollen, sagt sie. Aber auch hier gilt: „Händler und Konzepte müssen zu uns passen.“ Eine weitere Veränderung, die dem Einkaufzentrum zu schaffen macht: Inzwischen wollen viele Betriebe kurzzeitige Vermietungen. Das bedeutet: Es wird auch weiterhin viele Veränderungen im AEZ geben.