Hamburg. Taiwanesische Airline kauft 18 Maschinen. Auch beim A321neo, der in Hamburg gebaut wird, gibt‘s eine Premiere. Die Details.

Airbus hat einen neuen Betreiber für sein größtes Flugzeug gefunden. Eva Air sei die jüngste globale Fluggesellschaft, die sich für den Kauf des Großraumjets A350-1000 entschieden habe, teilte Airbus am Dienstag mit. Die taiwanesische Airline habe einen im November angekündigten Festauftrag über den Kauf von 18 Exemplaren des A350-1000 und 15 Maschinen vom Typ A321neo endgültig unter Dach und Fach gebracht.

Mit einer Länge von 73,79 Metern und einer Passagierkapazität von 350 bis 410 Passagieren in einer standardisierten Dreiklassenkabine ist der moderne Großraumjet nach dem Produktions-Aus für den A380 das größte Flugzeug im Portfolio des europäischen Herstellers. Rund einen Meter länger als der doppelstöckige und breitere A380 ist der A350-1000 ohnehin. Sieben Airlines betrieben Ende November den A350-1000, der rund sieben Meter länger ist als der kürzere A350-900.

Airbus gewinnt weiteren Kunden für sein neues Flaggschiff

Man habe sich nach einer gründlichen Evaluierung der verschiedenen Modelle in jedem Marktsegment beide Male für die Airbus-Flugzeuge entschieden, sagte Eva-Air-Präsident Clay Sun und verteilte indirekt eine Breitseite an den Konkurrenten Boeing: „In beiden Größenklassen haben wir die modernsten und sparsamsten Typen ausgewählt, die den höchsten Passagierkomfort bieten.“

Angetrieben von Rolls-Royce-Triebwerken der neuesten Generation soll das Flugzeug bis zu 18.000 Kilometer nonstop fliegen. Die Motoren sollen 25 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen und auch weniger Kohlenstoffverbindungen ausstoßen als Flugzeuge der vorherigen Generation. Die Branche ist bestrebt, den Kerosinverbrauch angesichts der Klimadebatte zu senken.

Eva Air kauft erstmals einen A321neo direkt bei Airbus

„Dieser Auftrag markiert eine neue Phase in unserer Beziehung zu Eva Air, und wir danken der Fluggesellschaft für ihr Vertrauen in Airbus“, sagte Airbus-Manager Benoît de Saint-Exupéry. Er freute sich zudem darüber, dass die Airline erstmals einen A321neo direkt bei dem DAX-Konzern gekauft habe. Bisher haben die Taiwaner 19 A321-200 in ihrer Flotte, es sind Jets ohne die Sprit sparenden Triebwerke der neo-Generation.

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Das mit 44,50 Meter längste Familienmitglied des Verkaufsschlagers A320-Reihe wurde viele Jahre lang ausschließlich im Hamburger Werk auf Finkenwerder endmontiert. Nach und nach kamen die Werke in Mobile (USA), Toulouse (Frankreich) und Tianjin (China) hinzu. Die Triebwerke der neo-Generation sollen in Kombination mit nach oben gebogenen Flügelspitzen (Sharklets) und Kabinenverbesserungen 20 Prozent Treibstoff sparen.

Airbus hat mehr als 5600 Bestellungen für den A321neo

Das Hamburger Werk mit seinen rund 16.000 Beschäftigten ist das Kompetenzzentrum für die A320-Familie. Etwa jeder zweite Jet der Reihe wird dort endmontiert. Allein für den A321neo wurden seit der Einführung im Jahr 2016 mehr als 5600 Bestellungen von gut 100 Kunden getätigt. Im vergangenen Jahr dürfte Airbus einen Rekord bei Aufträgen erzielt haben.