Hamburg. Wie viel die Hamburger Sparkasse jetzt noch bietet. Warum auch andere Banken sich nicht mehr so großzügig geben. Was ein Experte rät.

Ende September stand auch bei der Haspa wieder die Drei vor dem Komma: Die Sparkasse hatte den Zins für Zweijahres-Festgeld ungewöhnlich stark von 2,30 auf 3,00 Prozent heraufgesetzt und für drei Jahre ging es von 2,70 auf 3,33 Prozent hinauf. Doch damit es jetzt schon wieder vorbei. Laut jüngstem Zinsaushang gibt es für zwei Jahre ab sofort nur noch 2,50 Prozent, für drei Jahre hat man den Satz auf 2,70 Prozent reduziert. Eine Drei vor dem Komma findet man jetzt auch bei längeren Laufzeiten nicht mehr – maximal bietet die Haspa noch 2,80 Prozent, wenn man das Geld für vier oder mehr Jahre festlegt.

Damit folgt die Haspa einer Tendenz, die vor wenigen Wochen im Bankenbereich eingesetzt hat: Die Festgeld-Konditionen werden schon wieder heruntergefahren. Unter anderem hatten die schwedische Klarna und die türkische Akbank ihre Konditionen verschlechtert. Allerdings gibt es noch immer Festgeld-Angebote sogar oberhalb von vier Prozent: Klarna ist weiterhin mit 4,25 Prozent für 18 Monate ganz oben dabei, Crédit Agricole aus Frankreich gewährt 4,20 Prozent schon ab 12 Monaten, bei der J&T Direktbank mit tschechischer Muttergesellschaft sind es ebenfalls 4,20 Prozent.

Festgeld: Warum manche Banken ihre Zinsen derzeit wieder senken

Offenbar haben die Veränderungen der Konditionen damit zu tun, dass man am Markt erwartet, die Europäische Zentralbank werde ihre Leitzinsen im kommenden Jahr angesichts der Abschwächung der Inflationsrate und der schleppenden Konjunktur wieder leicht senken. Damit wäre es für die Geschäftsbanken dann nicht mehr sinnvoll, beim Festgeld so großzügig zu sein wie noch in den vergangenen Monaten. Die Marktzinsen sind zuletzt schon sehr deutlich zurückgegangen. So ist die sogenannte Umlaufrendite, der durchschnittliche Renditewert aller inländischen Anleihen erster Bonität, seit Ende Oktober von gut 2,9 Prozent auf aktuell weniger als 2,3 Prozent gesunken.

Weitere Artikel zur Wirtschaft

Vor diesem Hintergrund seien Festgeldangebote daher derzeit noch „attraktiv und sinnvoll“, meint Max Herbst, Gründer der FMH-Finanzberatung, die Bankkonditionen auswertet. „Damit sichert man sich über einige Jahre hohe, sichere Zinsen, die man vielleicht so schnell nicht wiederbekommen wird.“