Hamburg. Avolon ordert erneut den in Hamburg zusammengebauten A321neo. Das sichert Jobs. Was die Leasinggesellschaft mit den Jets plant.
Das Auftragsbuch für die A320neo-Familie von Airbus ist schon überaus prall gefüllt. Mehr als 6700 dieser Flugzeuge soll der DAX-Konzern noch liefern. Rund die Hälfte davon dürfte im Hamburger Werk zusammengebaut werden. Das bedeutet viel Arbeit für die rund 16.000 Beschäftigten auf Finkenwerder – und ein neuer Auftrag sichert ihre Jobs nun zusätzlich ab.
Die irische Leasinggesellschaft Avolon habe eine feste Bestellung über 100 A321neo-Jets unterzeichnet, teilte Airbus am Dienstag mit. Erst vor drei Wochen hatte ihr nationaler Kontrahent SMBC Aviation Capital 60 Flieger der A320neo-Familie bestellt.
Airbus‘ nächster Milliardenauftrag: Iren kaufen 100 Flugzeuge
Der Avolon-Auftragswert wurde nicht mitgeteilt, die offizielle Preisliste ist seit Jahren abgeschafft. In der Branche geht man aber davon aus, dass ein nagelneuer A321neo in der Größenordnung von 60 Millionen Dollar den Besitzer wechselt – je nach Höhe der Rabatte sind es ein paar Millionen mehr oder weniger. Der Auftrag dürfte also ein Volumen im mittleren einstelligen Milliarden-Euro-Bereich haben.
„Dieser Auftrag stärkt unsere Lieferpipeline und spiegelt unser Vertrauen in die langfristigen Wachstumsaussichten für die Luftfahrt wider“, sagte Avolon-Chef Andy Cronin. Mit 292 bestellten Flugzeugen der A320neo-Familie sei man in der Lage, die Erneuerungs- und Flottenerweiterungspläne der Kunden bis in das nächste Jahrzehnt zu unterstützen.
Airbus erhielt zu Jahresanfang Avolon-Order über 20 A330neo
Avolon ist Großkunde beim europäischen Hersteller. Insgesamt orderten die Iren 632 Flugzeuge bei Airbus. Zuletzt waren es zum Jahresanfang 20 Langstreckenflieger des in Toulouse endmontierten A330neo.
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Der neue Auftrag „unterstreicht die Vision von Avolon, sich längerfristig Slots für sein starkes Airline-Kundenportfolio mit dem richtigen Flugzeug für die Zukunft zu sichern“, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer. So könnten der Flugzeugfinanzierer und seine Kunden von der starken Wachstums- und Austauschwelle profitieren, die weltweit in der Luftfahrt zu beobachten sei. Airlines ersetzen ältere Flieger zum Beispiel mit den rund 20 Prozent Sprit sparenden neo-Jets von Airbus.