Hamburg. In 71 von 75 deutschen Städten wird es günstiger. Hamburg hat auf Jahressicht geringes Minus – aber seit April 2022 starken Rückgang.
Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen sinken auf breiter Front in Deutschland. In 71 von 75 Großstädten sei Wohneigentum Anfang Dezember günstiger gewesen als ein Jahr zuvor, ergab eine Analyse des Immobilienportals Immowelt.
In Hamburg fällt das Minus mit 2,5 Prozent relativ gering aus. Der Quadratmeterpreis für eine als Referenz genommene Dreizimmerwohnung – 75 Quadratmeter groß, erster Stock und in den 1990er-Jahren gebaut – sank von 6204 auf 6047 Euro.
Immobilien Hamburg: Preise für Wohnungen sinken weiter
Im längerfristigen Bereich fällt der Preisrückgang in Hamburg aber deutlich höher aus. So lagen die Angebotspreise im April 2022 nach einer früheren Immowelt-Studie für diesen Wohnungstyp noch bei 6670 Euro pro Quadratmeter. In gut eineinhalb Jahren sackten die geforderten Preise also um 9,3 Prozent ab.
„Die Auswirkungen der höheren Bauzinsen sind nun ganz deutlich auf dem Markt sichtbar“, sagte Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. Die Finanzierung einer Immobilie sei herausfordernder geworden, sodass viele Einkommensschichten derzeit vom Kauf ausgeschlossen seien. „Die Vermarktung von Kaufobjekten ist dadurch deutlich schwieriger geworden, und das drückt spürbar die Preise am Markt“, sagte Kusch.
Den größten Preisrückgang gibt es in Heidelberg – minus 15,8 Prozent
Am stärksten spürbar war diese Entwicklung bundesweit in Heidelberg. Im Zwölfonatsvergleich sank der geforderte Quadratmeterpreis für die Dreizimmerwohnung von 5992 auf 5044 Euro – ein Minus von 15,8 Prozent, also fast ein Sechstel.
Auch in den anderern größten deutschen Städten rutschten die Angebotspreise ab: In München um 6,7 Prozent auf 8191 Euro, in Frankfurt am Main um fünf Prozent auf 5550 Euro, in Köln um 5,6 Prozent auf 4706 Euro, in Stuttgart um 8,5 Prozent auf 4901 Euro und in Düsseldorf sogar um 11,5 Prozent auf 4326 Euro.
Ob Kiel, Lübeck, Bremen, Hannover oder Rostock – die Preise fallen
Auch in Berlin sanken die inserierten Preise um 0,5 Prozent auf 5004 Euro. Der starke Zuzug sorge dort allerdings für eine konstant hohe Nachfrage nach Wohnraum, sodass der Rückgang nur gering ausfalle. Zudem sei die Stadt für eine europäische Metropole im Vergleich weiterhin günstig, sodass Käufer wohl mit weiteren Preissteigerungen in der Zukunft rechnen dürften, so Immowelt.
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Teurer wurden Wohnungen nur in Gelsenkirchen (0,2 Prozent auf 1561 Euro pro Quadratmeter), Hamm (4,8 Prozent auf 1941 Euro), Jena (2,6 Prozent auf 3205 Euro) und Leipzig (3,0 Prozent auf 2530 Euro).
Die norddeutschen Städte fügten sich in das Bild der sinkenden Angebotspreise ein: In Bremen wurde die Dreizimmerwohnung 6,7 Prozent günstiger für 2882 Euro pro Quadratmeter angeboten, in Hannover für 9,7 Prozent weniger und 3237 Euro. In Kiel fiel der Angebotspreis um 6,2 Prozent auf 3649 Euro, in Lübeck um 5,4 Prozent auf 3822 Euro und in Rostock um 2,1 Prozent auf 3881 Euro.