Hamburg. Taschengeld in bar übergeben oder auf ein Jugendkonto einzahlen? Eine Umfrage im Auftrag der Haspa gibt spannende Aufschlüsse.
Spätestens im Jugendlichen-Alter können für Kinder richtig hohe Kosten anfallen, wie viele Eltern wissen: Da muss eventuell der Führerschein bezahlt werden, vielleicht ist später auch noch ein Studium zu finanzieren. Wie aber legen die Hamburgerinnen und Hamburger Geld für ihre Kinder an? Und wie bringen sie den Jüngsten den Umgang mit Geld bei? Solchen Fragen ist die Haspa anlässlich des Weltspartags am 30. Oktober nachgegangen.
Eines der Ergebnisse: 74 Prozent sparen für ihre Kinder, wie eine Umfrage unter 500 Bürgern der Metropolregion durch die Meinungsforschungsfirma YouGov im Auftrag der Haspa ergab. Dabei starten 41 Prozent bereits mit der Geburt, weitere 33 beginnen ab einem bestimmten Alter.
Wer Geld für das Kind zurücklegt, nutzt dafür in erster Linie ein Sparbuch (46 Prozent) oder ein Kinderkonto (43 Prozent). 27 Prozent zahlen – zumindest vorübergehend – in ein Sparschwein ein. 26 Prozent der Hamburger legen Geld in einen Fondssparplan an, und 17 Prozent zahlen in einen Bausparvertrag ein.
Finanzen: Vor allem für den Führerschein wird Geld zurückgelegt
Und wofür wird gespart? An der Spitze steht der Führerschein mit 44 Prozent, dicht gefolgt von der Studienfinanzierung (36 Prozent). Aber auch für die erste Wohnung und deren Einrichtung (23 Prozent), das erste Auto (20 Prozent) sowie einen Auslandsaufenthalt (18 Prozent) wird regelmäßig gespart.
Fast drei Viertel der Befragten erachten es als sinnvoll, dass ihre Töchter oder Söhne Kinder- und Jugendkonten bei einer Bank oder Sparkasse unterhalten. Dabei ist der Hauptnutzen von Kinderkonten für 62 Prozent das Lernen vom Umgang mit Geld, gefolgt von der sicheren Verwahrung (44 Prozent). 27 Prozent sehen hier die meist höhere Verzinsung von Kinderkonten.
Taschengeld erzieht auch zum verantwortungsvollen Umgang mit Finanzen
„Kinder- und Jugendkonten sind für die Heranwachsenden eine gute Gelegenheit, spielerisch den Umgang mit Geld zu lernen“, sagt Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa. Er weist dazu auf das Haspa-„Mäusekonto“ mit aktuell 5,0 Prozent Zinsen hin. „Wir wollen mit diesem attraktiven Angebot den Spargedanken fördern und unterstützen, dass Kinder schon frühzeitig mit Freude sparen“, sagt Vogelsang.
Um den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu lernen, hilft Kindern am besten das eigene Taschengeld – das sehen 58 Prozent der Hamburger so. Den Nachwuchs zum Sparen anzuregen gelingt für 56 Prozent der Befragten auch gut, wenn sie sich zum Beispiel durch kleinere Arbeiten etwas dazuverdienen können.
Und wie sollte Taschengeld ausgezahlt werden? Kinder bis 14 Jahre sollten ihr Taschengeld in bar erhalten, sagen 54 Prozent. Nur 15 Prozent bevorzugen hingegen ein Kinderkonto. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren wendet sich das Blatt: Hier liegt die Taschengeld-Überweisung auf ein Jugendkonto mit 34 Prozent auf Platz eins – dicht gefolgt von Bargeld und einer Kombination aus beidem (je 32 Prozent).
Finanzen: Sollten schon Sechsjährige selbstständig über das Taschengeld verfügen dürfen?
Ab welchem Alter sollte der Nachwuchs selbstständig über Taschengeld und Geldgeschenke verfügen? Bei dieser Frage geht die Meinung der Hamburger etwas auseinander: 44 Prozent würden schon Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren die Entscheidung der Verwendung übertragen, 37 Prozent hingegen erst ab einem etwas reiferen Alter von 10 bis 14 Jahren. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) würden Jugendlichen ab 16 Jahren sogar erlauben, selbstständig in Aktien oder Fonds zu investieren – davon 53 Prozent aber nur mit Zustimmung der Eltern.
Lesen Sie auch:
- Festgeld aus Schweden: Wie sicher sind die Topangebote für die Geldanlage?
- Festgeld oder ETF? So legen Sie Geld für Ihre Kinder an
- Festgeld: Banken erhöhen Zinsen – wo es jetzt die Fünf vorm Komma gibt
86 Prozent der Hamburger sehen die Eltern bei der Finanzbildung ihrer Kinder als besonders gefordert. An zweiter Stelle sieht fast jeder Zweite (46 Prozent) die Schule in der Verantwortung. Zudem hält eine große Mehrheit von 79 Prozent es für wichtig, im Schulunterricht Finanzthemen wie Altersvorsorge oder Aktienmärkte zu behandeln – nur 14 Prozent sind da anderer Meinung.