Hamburg. Leasinggesellschaft kauft Flugzeuge der A320neo-Familie. Warum das auch eine gute Nachricht für den Standort Hamburg ist.

Die Ausbeute von Airbus bei neuen Aufträgen war auf der Luftfahrtmesse Dubai Airshow in der vergangenen Woche eher dünn. Bestellungen über 66 Flieger gingen ein, bei elf Fliegern davon handelte es sich nur um eine Absichtserklärung. Geliefert werden sollen 36 Exemplare des Großraumflugzeugs A350 und 30 vom Mittelstreckenjet A220, der in Nordamerika zusammengebaut wird. Der Verkaufsschlager A320-Familie, von dem etwa die Hälfte der Jets in Hamburg endmontiert wird, ging leer aus.

Am Dienstag änderte sich das. Der Flugzeugfinanzierer SMBC Aviation Capital habe 60 weitere Flugzeuge der A320neo-Familie bestellt, teilte Airbus mit. Der Auftragswert dürfte nach den branchenüblichen Rabatten im niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich liegen.

Airbus: Hamburger Flugzeugbauer erhält Milliardenauftrag von irischer Firma

Die Gesamtzahl für diesen Typ erhöhe sich damit auf fast 340 Flugzeuge, die die Leasinggesellschaft mit Sitz in Dublin (Irland) direkt von Airbus gekauft habe. Auch dank bestehender Aufträge werde SMBC über das Ende des Jahrzehnts hinaus kontinuierlich mit Flugzeugen beliefert werden, hieß es.

Zu der Flotte der irischen Firma, hinter der japanische Banken stecken, gehören laut Homepage 894 Flugzeuge. 83 Prozent sind Kurz- und Mittelstreckenjets. Man unterhalte Geschäftsbeziehungen zu 114 Kunden in 47 Ländern, dazu gehören Fluggesellschaften wie Investoren – auch die Lufthansa ist darunter.

Welche Airline die neuen Airbus-Jets erhält, blieb offen

An welche Airlines die neu bestellten Flieger gehen sollen, wurde nicht mitgeteilt. „Da Nachhaltigkeit und operative Effizienz für unsere Kunden nach wie vor oberste Priorität haben, erwarten wir in den kommenden Jahren eine noch größere Nachfrage nach Flugzeugen wie dem A320neo und dem A321neo“, sagte SMBC-Chef Peter Barrett. Die Flieger mit den neo-Triebwerken sollen im Vergleich zur Vorgängergeneration den Kerosinbedarf und damit auch die CO2-Emissionen um etwa 20 Prozent verringern.

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„Wir schätzen die Zusammenarbeit mit SMBC sehr und danken ihnen herzlich für ihr anhaltendes Vertrauen“, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer. Die A320neo-Familie habe mit mehr als 6500 Bestellungen von gut 100 Kunden seit ihrer Einführung im Jahr 2010 einen Marktanteil von rund 60 Prozent erobert. Konkurrent Boeing litt in dem Segment allerdings auch massiv, nachdem es bei seinem Konkurrenzprodukt 737 Max zwei Abstürze mit 346 Toten gegeben hatte.