Hamburg. Logistikunternehmer prüft wohl die Übernahme. Mitarbeiter sollen über Insolvenz einer Signa-Tochter informiert worden sein.
Klaus-Michael Kühne ist in seiner Heimatstadt Hamburg vielfältig engagiert. Nun könnte er sogar zum Retter des Prestigeprojektes der Hansestadt werden. Nach Informationen des „Handelsblattes“ erwägt der Logistikunternehmer die Übername des Elbtower-Projektes. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen.
Die Lupp-Gruppe, die von Signa mit dem Rohbau des 245 Meter hohen Hochhauses beauftragt worden war, hatte Ende Oktober die Arbeiten eingestellt. Grund seien ausstehende Zahlungen von Signa gewesen, hieß es damals.
Signa-Probleme: Rettet Klaus-Michael Kühne den Hamburger Elbtower?
Nach Abendblatt-Informationen ist Kühne allerdings noch sehr vorsichtig – auch weil sich sein bisheriges Investment bei der Signa als Flop herausgestellt hat. Demnach gibt es noch viele Unwägbarkeiten: Wann könnte die Herauslösung aus dem verflochtenen Signa-Konstrukt erfolgen – vor oder nach einer möglichen Insolvenz, über die seit Wochen spekuliert wird? Zu welchen Kosten? Und könnte ein weiterer, erfahrener Investor neben der Commerz Real AG einsteigen?
Die Tochter der Commerzbank und einer der größten Immobilieninvestoren in Europa war 2022 mit 25 Prozent bei dem Wolkenkratzer eingestiegen. Auf Abendblatt-Anfrage äußerte sich Kühne, der bisher zehn Prozent hält, am Wochenende nicht.
Eine deutsche Signa-Tochter soll Insolvenz angemeldet haben
Die Signa-Gruppe gilt als finanziell angeschlagen. Am Freitag soll laut Medienberichten eine der deutschen Tochtergesellschaften, die Signa Real Estate Management Germany, beim Amtsgericht in Charlottenburg Insolvenzantrag gestellt haben. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es bisher weder von der Firma noch vom Gericht.
Der Chef der HafenCity GmbH, Andreas Kleinau, sagte auf Anfrage, er verfüge über „keine direkten Informationen“ dazu. Das städtische Unternehmen verantwortet die Entwicklung von Hamburgs jüngstem Stadtteil.
Mitarbeiter sollen per Schreiben über Insolvenz informiert worden sein
Die „Wirtschaftswoche“ zitierte am Sonnabend allerdings aus einem Mitarbeiterschreiben, in dem das Unternehmen selbst über die Insolvenz informiert. Die „aktuelle wirtschaftliche Situation“ der Firma und die „Tatsache, dass es trotz allergrößter Anstrengungen nicht gelungen ist, unsere finanzielle Situation und die erforderliche Liquidität kurzfristig zu verbessern, haben uns bedauerlicherweise keine andere Möglichkeit gelassen als diesen Weg zu gehen“, hieß es dort.
Ein vorläufiger Insolvenzverwalter werde „voraussichtlich sehr kurzfristig vom Amtsgericht bestellt“. Die Gehälter der Mitarbeiter seien für bis zu drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. Die nächsten Schritte würden mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter abgestimmt und schnellstmöglich kommuniziert.
Bricht das Benko-Imperium nun zusammen?
Der „Spiegel“ zitierte unterdessen aus dem Insolvenzantrag in Deutschland: „Sehr geehrte Damen und Herren, in unserer Eigenschaft als Geschäftsführer der Signa Real Estate Germany GmbH (…) beantragen wir ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Antragstellerin wegen Zahlungsunfähigkeit zu eröffnen (…).“ Das offenbare, dass die Obergesellschaft Signa Prime nicht mehr in der Lage sei, ihre Tochterfirmen mit ausreichend Finanzmittel zu versorgen.
Beobachter und Insider befürchten, das verschachtelte Benko-Imperium könne nun in sich zusammenbrechen. Mehrere Sparten der von dem österreichischen Immobilieninvestor René Benko gegründeten Firmengruppe vor allem im Immobilienbereich waren in Schwierigkeiten geraten. Anfang November gab Benko den Führungsposten in seiner Signa Holding ab und übergab den Vorsitz des Beirats der Unternehmensgruppe an den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz.
Bericht: Am Dienstag könnte Signa in Österreich Insolvenz anmelden
Die österreichische Zeitung „Der Standard“ will erfahren haben, dass ein Insolvenzantrag in Österreich am kommenden Dienstag gestellt werden solle. Am gleichen Tag sollten auch die Signa-Mitarbeiter über die Insolvenz und weitere Schritte informiert werden. Für welches Signa-Unternehmen das gelten soll, schreibt der „Standard“ nicht.
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Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bereitet sich laut „Süddeutscher Zeitung“ auf eine mögliche Insolvenz des Mutterkonzerns Signa Holding und deren Töchter vor. Galeria habe die finanziellen Verpflichtungen gegenüber den deutschen Signa-Tochtergesellschaften bis einschließlich November erfüllt, wolle Mietzahlungen im Dezember aber von der Lage abhängig machen und gegebenenfalls aussetzen, hieß es aus Firmenkreisen. Demnach erfolgen die Mietzahlungen von Galeria nicht direkt an Signa in Österreich, sondern an unterschiedliche Gesellschaften in Deutschland. HA