Hamburg. Unbekannte haben den Grabstein von Alfred Kühne mit Farbe beschmiert: „Nazi-Kapital“ steht dort nun. Was dahinterstecken könnte.
Mit Sprühfarbe haben unbekannte Täter das Grab der bekannten Unternehmer-Familie Kühne auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf geschändet. Der politisch motivierte Hintergrund der Tat ist offensichtlich, denn auf den Stein wurde mit roter und schwarzer Farbe der Begriff „Nazi-Kapital“ geschmiert.
Die Farbattacke gilt Alfred Kühne. Er war der Vater des bekannten Schweizer Milliardärs und HSV-Gönners Klaus-Michael Kühne und Sohn von August Kühne, dem Co-Gründer des Transportunternehmens Kühne + Nagel.
Friedhof Ohlsdorf: Grab von Klaus-Michael Kühnes Vater mit Farbe geschändet
In der Kritik steht Alfred Kühne deshalb, weil er während des Nationalsozialismus Mitglied der NSDAP gewesen ist und von dem verbrecherischen Regime profitiert haben soll.
Wer hinter den Schmierereien auf dem Friedhof Ohlsdorf steckt, ist bislang nicht bekannt. Auf Abendblatt-Anfrage erklärte ein Sprecher der Polizei Hamburg, dass zur Stunde Beamte auf dem Weg seien, um die Schmierereien zu überprüfen.
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Immer wieder kommt es zu Schmierereien auf Hamburger Friedhöfen. Für einen großen Aufschrei hatte ein Vorfall im Mai 2022 gesorgt. Damals war eine Mauer auf dem jüdischen Friedhof in Altona mit SS-Runen besprüht worden.