Hamburg. 58 Plätze sind zu vergeben. Prominente Topmanager wollen mitmischen. Um wen es sich handelt und welche Neuerung es gibt.
Das Gros der Kandidaten für die Plenumswahl der Handelskammer steht fest – und es gibt einige prominente und überraschende Bewerber. Zugleich hat die Kammer die Frist für die Kandidatur in einigen Wahlgruppen bis zum 1. Dezember verlängert: denn dort fehlen noch Unternehmer, die ihren Betrieb im Plenum vertreten wollen.
Insgesamt 58 Sitze sind im künftigen Kammerparlament zu besetzen, diese verteilen sich auf neun Wahlgruppen: Finanzen und Versicherungen, Tourismus, Groß- und Außenhandel, Dienstleistungen, Güterverkehr, Immobilien, IT und Medien, Einzelhandel sowie die Industrie. So soll die Branchenstruktur der Hamburger Wirtschaft möglichst komplett abgebildet werden.
Überraschende Kandidaturen für Handelskammer-Parlament
Das erste Mal zur Wahl stellen sich dabei zum Beispiel: Mirco Wolf Wiegert, der Geschäftsführer der Fritz-Kulturgüter GmbH, die mit dem Kultgetränk Fritz-Kola bekannt geworden ist. Auch das Unternehmen 1Komma5Grad, das sich auf Komplettlösungen für den klimafreundlichen Umbau von Immobilien spezialisiert hat, feiert wie Fritz-Kulturgüter Premiere auf den Wahlzetteln. Der Energiespezialist, der erst vor Kurzem den Hamburger Gründerpreis gewinnen konnte, wird durch Geschäftsführer Micha Grüber vertreten. Des Weiteren stellt sich erstmals die Co-Chefin von Traceless, Anne Lamp, zur Wahl. Ihr Unternehmen hat eine ökologische Alternative zu Kunststoff entwickelt. Und der Chef des Chemiehändlers Helm AG, Stephan Schnabel, möchte ebenfalls das erste Mal ins Plenum einziehen. Sein Unternehmen war aber bereits vertreten.
Insgesamt gibt es bis zum heutigen Tag 117 Kandidatinnen und Kandidaten für die 58 Plätze. Ein Drittel der Bewerber ist weiblich. Zum Vergleich: Der weibliche Anteil unter den Wahlberechtigten liegt bei lediglich 25 Prozent. „Wir werden jünger und weiblicher“, heißt es von der Handelskammer.
Plenumswahl: Weitere Kandidaten werden gesucht
Vor allem vonseiten der großen Unternehmen ab 250 Beschäftigten wären allerdings in verschiedenen Wahlgruppen noch weitere Kandidaten bis zum 1. Dezember wünschenswert. Denn gerade dort, aber auch bei den mittelgroßen Firmen ab zehn Mitarbeitern gibt es in verschiedenen Wahlgruppen bisher nur die Mindestanzahl an Bewerbern. Dort haben die Wahlberechtigten folglich keine wirkliche Auswahl. Sollten sich in den einzelnen Untergruppen keine weiteren Kandidaten finden, würde dort das Prinzip der Friedenswahl gelten. Das heißt: Die bisherigen Bewerber zögen auch ohne einen Gegenkandidaten ins Plenum ein.
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Die Wahl zum Plenum wird vom 15. Januar bis 19. Februar 2024 stattfinden. Jedes der rund 180.000 Mitgliedsunternehmen kann dann für eine feste Anzahl von Kandidatinnen und Kandidaten in seiner Wahlgruppe votieren. Die Stimmen dürfen erstmals ausschließlich online abgegeben werden.