Hamburg. Das Potenzial für Öko-Energie ist groß, doch die Elbmetropole macht wenig daraus. Wirtschaftsforscher sehen aber einen Lichtblick.
Der schnelle Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Sonnenkraft gilt als ein zentraler Baustein für die Energiewende in Deutschland. Das in diesem Jahr von der Bundesregierung beschlossene Solarpaket soll den Ausbau der Solarenergie hierzulande beschleunigen. Laut einer neuen Studie ist das insbesondere in Hamburg dringend notwendig. Denn was die Energiegewinnung aus Solarkraft angeht, ist die Hansestadt das Schlusslicht unter den 71 größten Städten in Deutschland.
Das ist das Ergebnis eines neuen Städterankings, das das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Auftrag des Portals Immobilienscout24.de und des Magazins „Wirtschaftswoche“ erstellt hat. Gemessen an der bereits installierten Solarleistung belegt Hamburg demnach den letzten Platz in der Rangliste.
Solarenergie Hamburg: Städteranking zeigt Hansestadt als Schlusslicht bei wichtigem Zukunftsthema
Umgerechnet auf je 1000 Einwohner können in der Hansestadt gerade mal 56 Kilowatt gewonnen werden. Ähnlich niedrig ist der Wert in Berlin und Frankfurt/Main und Berlin. Dort sind es jeweils weniger als 80 Kilowatt. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter Kaiserslautern ist die installierte Solarleistung zwölfmal so hoch wie in der Elbmetropole.
Mehr noch: Auch beim Ausbau der Solarenergie liegt Hamburg gemeinsam mit der Hauptstadt ganz hinten. Seit 2005 wuchs laut der Erhebung der Wirtschaftsforscher die installierte Leistung in den beiden größten deutschen Städten um jeweils lediglich drei Kilowatt. Beim Primus Kaiserslautern waren es hingegen 34 Kilowatt. Immerhin: Seit 2018 hat sich der jährliche Zuwachs in Hamburg beschleunigt, so die Analyse.
Erneuerbare Energie: Weitere Studie sieht Hamburg ganz hinten
Sie bestätigt die unlängst ausgewerteten Daten der Bundesnetzagentur. Demnach belegt Hamburg beim Ausbau der erneuerbaren Energie aus Biomasse, Photovoltaik und Windenergie an Land im Vergleich der 16 Bundesländer ebenfalls den letzten Platz.
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Immoscout-Geschäftsführerin Gesa Crockford konstatiert: „In den großen Metropolen verläuft der Ausbau von Solarenergie eher schleppend.“ Dabei eigne sich Solarenergie insbesondere in Städten zur Gewinnung von erneuerbarer Energie, da etwa bestehende Dachflächen oder Fassaden genutzt werden könnten. Crockford kritisiert: „Für viele Mietshäuser ist der Solarausbau bisher nicht attraktiv genug, da es noch immer zu hohe bürokratische Hürden für Mieterstrommodelle gibt.“
Städteranking: Bei Windkraft sieht es in Hamburg besser aus
Besser sieht es in Hamburg laut der IW-Untersuchung bei der Nutzung von Windenergie aus. Mit einer bereits installierten Leistung von 63 Kilowatt je 1000 Einwohner ist die Hansestadt immerhin Spitzenreiter unter den sieben größten deutschen Städten. In der Rangliste aller 71 untersuchten Städte belegt die Elbmetropole damit Platz 21.