Hamburg. Aktuelle Umfrage der Commerzbank: Viele Unternehmen schauen sich extern um. 31 Prozent haben sich noch gar nicht gekümmert.
Jedes dritte Unternehmen in Hamburg will schließen, wenn kein Nachfolger gefunden wird. Das geht aus der aktuellen Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor.
Für die repräsentative Studie wurden bundesweit und in Hamburg Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt. Zu den Befragten zählen sowohl Kunden der Commerzbank als auch Kunden anderer Institute.
Commerzbank-Studie: Jeder dritte Betrieb ohne Nachfolger will schließen
Demnach sucht knapp jeder Dritte bei der Nachfolgeplanung nach einer externen Lösung. Gut ein Drittel hat sich allerdings noch keine Gedanken gemacht, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. „Wenn man weiß, dass eine Firmenübergabe im Schnitt fünf Jahre dauert, ist dies ein durchaus bedenkliches Ergebnis“, sagt Christian Möckelmann, Gebietsleiter Unternehmerkunden Hamburg.
Der Studie zufolge ist der Arbeitskräftemangel für die Unternehmen in Hamburg das beherrschende Thema. 38 Prozent geben an, direkt davon betroffen zu sein. „Drei Viertel dieser Betriebe finden keine beziehungsweise nicht genügend qualifizierte Mitarbeitende“, sagt Möckelmann. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen sucht zudem vergeblich Auszubildende.
Commerzbank-Studie: Unternehmer fürchten den Fachkräftemangel
Über ein Drittel kommt in Verzug, weil Geschäftspartner ebenfalls vom Arbeitskräftemangel betroffen sind. 44 Prozent der Befragten in Hamburg sehen den Fortbestand des eigenen Unternehmens aufgrund des Fachkräftemangels als gefährdet an.
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Um als attraktiver Arbeitgeber zu gelten und Mitarbeitende zu gewinnen oder zu halten, setzen 62 Prozent der Hamburger Unternehmen auf flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder Teilzeit. Der Anteil ist somit höher als im Bundesdurchschnitt. Dort gilt das nur für 47 Prozent der befragten Firmen. Die Hälfte offeriert zusätzliche Leistungen wie die Bereitstellung von Tablets und Handys oder die Zahlung von Mobilitätszulagen. „Nur ein Drittel bietet auch eine betriebliche Altersvorsorge an“, sagt Möckelmann. „Dabei zählt dies zu einem sehr gefragten Instrument bei Mitarbeitenden.“