Hamburg. Hamburger Kette überzeugt mit hohen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn. Vorstandschef über neue Untersuchungen.
Die Augenoptikerkette Fielmann befindet sich offenbar geschäftlich auf dem richtigen Weg. Wie das Hamburger Unternehmen am Donnerstag mitteilte, legte der Außenumsatz in den ersten drei Quartalen des Jahres um 13,1 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro zu. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg sogar um 26,6 Prozent auf 338,6 Millionen Euro. Und das Unternehmen setzt für die Zukunft verstärkt auf ein sogenanntes Augen-Check-up.
Fielmann selbst führt die positive Geschäftsentwicklung von Anfang Januar bis Ende September primär auf drei Faktoren zurück. So spiele die insgesamt eher rückläufige Konsumstimmung dem Unternehmen in die Karten, das sich selbst als Preisführer in der Branche sieht. Zudem hätten sich die Investitionen – vor allem in das Digitalgeschäft – ausgezahlt. Und Fielmann verweist auf sein Kostensparprogramm, welches sich nun im Ergebnis positiv niedergeschlagen habe.
Fielmann: Chef von Hamburger Optikerkette verteidigt Augen-Check-up
An der Börse wurden die neuen Zahlen der Optikerkette gefeiert. Der Kurs des im SDAX notierten Papiers schoss nach Bekanntgabe des Quartalsberichts um zeitweise knapp sieben Prozent in die Höhe und lag am Mittag bei 42,56 Euro. Damit stieg der Wert der Aktie seit Jahresanfang um mehr als 13 Prozent. Von fünf Analysten, die das Papier beobachten, raten aktuell vier Experten zum Halten, einer zum Zukaufen.
Wie bereits berichtet, führt Fielmann in seinen Filialen mittlerweile auch kostenpflichtige Augen-Check-ups bei Kunden durch. Dabei wird der Augeninnendruck gemessen und es werden Bilder vom Augenhintergrund gemacht. Im Anschluss an die Untersuchung werden die Daten digital an Augenärzte gesendet, die diese auswerten und das Ergebnis den Kunden mitteilen. Fielmann arbeitet bei dem Check-up mit dem Schweizer Start-up Ocumeda zusammen. Kunden mit Auffälligkeiten wird dann der persönliche Besuch bei einem Augenarzt empfohlen. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) hat diese Untersuchungen bei Fielmann bereits scharf kritisiert und Ärzten abgeraten, hier mit Fielmann zu kooperieren.
Fielmann begeistert mit aktuellen Zahlen die Börse
Vorstandschef Marc Fielmann hält nun dagegen: „Jedes Jahr erblinden Tausende Menschen in Deutschland. Diese Zahl könnte erheblich reduziert werden, wenn mehr Screenings durchgeführt würden. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Augenheilkunde sind wir stolz darauf, die Augenvorsorge für jeden einfach und schnell zugänglich zu machen“, sagte er. Bis jetzt haben sich laut Fielmann schon mehr als 14.000 Kunden für die neue Augenuntersuchung bei Fielmann entschieden.
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Die Augenoptikerkette bestätigte am Donnerstag auch ihren Ausblick für das Gesamtjahr. Der Außenumsatz soll 2023 um rund 13 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zulegen. Und beim Ebitda rechnet das Unternehmen mit einem Plus von 18 Prozent auf rund 400 Millionen Euro.