Hamburg. Viele Hautpflegeprodukte der Hamburger sind stark nachgefragt. Doch es gibt auch ein Sorgenkind. Soll man die Aktie jetzt kaufen?

Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf hat dank einer starken Geschäftsentwicklung mit Produkten der Marken Nivea, Labello sowie Eucerin und Aquaphor seine Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht erhöht. Der Konzern erwartet nun ein Plus bei den Erlösen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Grund für diesen positiven Ausblick ist ein unerwartet starkes konzernweites Umsatzplus in den ersten neun Monaten 2023 von 11,2 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro.

„Wir schreiben die Erfolgsgeschichte von Beiersdorf 2023 fort. Wir haben in den ersten neun Monaten des Jahres erneut ein ausgezeichnetes zweistelliges Wachstum erzielt, trotz der herausfordernden Bedingungen in den Luxusmärkten und der weltweiten wirtschaftlichen Volatilität“, sagte Beiersdorf-Chef Vincent Warnery.

Beiersdorf: Dank Nivea und Labello – mehr Umsatz erwartet

Mit 24,8 Prozent am stärksten legte zwischen Anfang Januar und Ende September der Umsatz der Marken Eucerin und Aquaphor zu. Mit diesen Produkten wendet sich Beiersdorf vor allem an Kundinnen und Kunden mit Hautproblemen wie Neurodermitis. In diesem Segment fanden Sonnenpflegeprodukte einen starken Zuspruch der Konsumenten. Regional hob Beiersdorf die überraschend hohe Nachfrage in Lateinamerika hervor.

Auch die bekannteste Marke Nivea (inklusive Labello) verzeichnete ein kräftiges Umsatzwachstum von 17,5 Prozent. Weltweit alle Regionen hätten hier zweistellig zugelegt, hieß es von Beiersdorf. Insbesondere im dritten Quartal sei die Luminous-Serie (Produkte gegen Pigmentflecken) von Nivea ein Umsatztreiber gewesen.

Beiersdorf: Luxusmarke hat mit Problemen zu kämpfen

Probleme bereitet im Hautpflegebereich dagegen die Luxusmarke La Prairie. Hier gingen die Umsätze in den ersten neun Monaten um 15,8 Prozent zurück.

Die Klebesparte mit der Marke Tesa konnte ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen um 1,3 Prozent steigern. Beiersdorf spricht selbst von einem „herausfordernden Marktumfeld“.

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An der Börse kamen die neuen Zahlen positiv an. In einem insgesamt schwachen Marktumfeld legte der Kurs des einzigen Hamburger DAX-Konzerns bis zum Mittag um rund ein Prozent auf 122,80 Euro zu. Schaut man auf die vergangenen zwölf Monate zurück, so konnte das Papier um etwa 30 Prozent an Wert zulegen. Und die Analysten sehen noch Potenzial nach oben für den Kurs. Das US-Analysehaus Bernstein Research bewertet die Aktie mit „Outperform“ und nennt 130 Euro als Kursziel. Auch die Experten von JPMorgan raten den Anlegern – nach den nun vorgelegten Quartalszahlen – ihren Aktienbestand auszubauen. Das Kursziel wird von der Bank mit 140 Euro angegeben.