Hamburg. Beschäftigte kehren an ihren Arbeitsplatz zurück. Doch der Konflikt schwelt weiter. Was Ver.di jetzt als Nächstes plant.
Drei Schichten hintereinander, also insgesamt 24 Stunden lang sind die Beschäftigten des Hafenunternehmens HHLA nicht an ihrem Arbeitsplatz auf dem Containerterminal Burchardkai (CTB) erschienen. Damit wollten sie ein Signal gegen den geplanten Teilverkauf der HHLA an die Schweizer Reederei MSC setzen. Am späten Dienstagabend endete der Ausstand.
„Der Betrieb am CTB wurde gestern Abend wieder aufgenommen und läuft aktuell wieder an allen Verkehrsträgern“, teilte die HHLA am Mittwoch in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Am Abend zuvor hatte das Unternehmen auf die aus seiner Sicht Unrechtmäßigkeit des Streiks hingewiesen. „Der Betrieb am CTB ist derzeit eingestellt. Vorstand, Geschäftsführung und Führungskräfte sind im engen Austausch mit den Beschäftigten, damit die Arbeitsunterbrechung schnellstmöglich beendet und der Betrieb am CTB wieder aufgenommen werden kann“, hieß es.
HHLA-Teilverkauf: Streik der Hafenarbeiter am Burchardkai in Hamburg vorerst beendet
Und weiter: „Das unentschuldigte Fernbleiben vom Arbeitsplatz gilt grundsätzlich als ein Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Aufgrund der derzeitigen Situation am CTB hat die HHLA arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet.“ Diese Maßnahmen haben bei der Belegschaft offenbar zu einem Umdenken geführt. Allerdings dürfte der offen ausgetragene Konflikt zwischen HHLA-Führung und einem Teil der Beschäftigten damit nicht beendet sein.
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Bereits am Sonnabend zwischen 11 und 13 Uhr wird es zu einer Kundgebung am Rathausmarkt gegen den Teilverkauf kommen. Unter dem Motto „Kein Verkauf von Stadteigentum! Unser Hafen, nicht euer Casino!“ hat die Gewerkschaft Ver.di dazu eingeladen. „Wir sind nach wie vor gegen einen Verkauf öffentlichen Eigentums der Stadt Hamburg. Die Risiken der Umsetzung sind vielfältig und die Sorge, dass zukünftige Entscheidungen zulasten der Beschäftigten getroffen werden, hoch“, wird Ver.di-Fachbereichsleiter André Kretschmar in der Einladung zitiert.