Hamburg. Daten für das dritte Quartal zeigen, dass Häuser und Wohnungen noch billiger werden. Nur in einem Kreis steigen die Preise.

Die Immobilienpreise in Hamburg und den umliegenden Kreisen sind auch im dritten Quartal 2023 zum Teil deutlich gefallen. Eine Beruhigung beim Preisrückgang zeichnet sich nicht ab.

Bei den Einfamilienhäusern aus dem Bestand fielen die Preise in sechs von elf untersuchten Regionen um mehr als zwei Prozent in den Monaten von Juli bis September 2023. Gebrauchte Eigentumswohnungen verzeichnen in acht Regionen einen solchen Preisrückgang. Und auch Hamburg macht da keine Ausnahme.

Immobilien in Hamburg: Preisverfall setzt sich ungebremst fort

Das geht aus den neuen Preisdaten für rund 400 Kreise und Städte des Immobiliendienstleisters Empirica AG hervor, die das Abendblatt für die Metropolregion ausgewertet hat. Danach gab es die größten Preisrückgänge im dritten Quartal bei Einfamilienhäusern aus dem Bestand in den Kreisen Pinneberg (3,76 Prozent), Steinburg (3,62 Prozent), Lüneburg (3,30 Prozent) und Stormarn (2,70 Prozent). In Hamburg beträgt der Preisrückgang 1,85 Prozent.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis (Angebotspreis) bei einem Einfamilienhaus aus dem Bestand liegt in Hamburg bei 5327 Euro. Im ersten Quartal 2022 waren es noch 5840 Euro. Seit Beginn der Immobilienkrise – ausgelöst durch einen starken Zinsanstieg – sind Einfamilienhäuser damit hier im Schnitt um 8,80 Prozent günstiger geworden.

Immobilienpreise: Preisverfall hält unvermindert an

Experten hatten erwartet, dass der Preisrückgang allmählich zum Stillstand kommt. Doch darauf deutet in den Daten von Empirica kaum etwas hin. Lediglich im Kreis Segeberg lag der Preisrückgang für Häuser bei nur noch 0,60 Prozent. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis sank nur um 20 Euro und liegt jetzt bei 3434 Euro. Da es sich aber um Angebotspreise handelt, die noch verhandelt werden können, ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Kaufpreise noch darunter liegen.

Immobilienpreise: Wie lange fallen sie noch?

Wie lange die Immobilienpreise noch fallen, das ist ungewiss. Die Eintrübung des wirtschaftlichen Klimas in Deutschland und die Angst vor Arbeitslosigkeit werden die Kaufbereitschaft nicht fördern. Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpft. Auch bei den Zinsen für Immobilienkredite zeichnet sich keine Entspannung ab. Die Konditionen für alle Laufzeiten von fünf bis 20 Jahren Zinsbindung liegen deutlich über vier Prozent.

Empirica-Chef Reiner Braun verweist darauf, dass die letzten beiden Abschwünge am Immobilienmarkt einmal sechs und einmal 15 Jahre gedauert haben. Bisher sinken die Preise am Immobilienmarkt aber erst seit gut einem Jahr. Braun rechnet aber wegen des Einbruchs beim Wohnungsbau mit einer schnelleren Erholung als in den Nullerjahren mit überbordendem Leerstand.

Mehr Wirtschaftsthemen

Gegen den Trend läuft die Entwicklung im Landkreis Stade. Sowohl bei Einfamilienhäusern als auch bei Eigentumswohnungen aus dem Bestand gibt es in dieser Region ein leichtes Plus von rund einem Prozent im dritten Quartal, verglichen mit dem Vorquartal. Ein Grund könnte sein, dass die Quadratmeterpreise für Häuser (2626 Euro) und Wohnungen (2801) bereits deutlich unter 3000 Euro liegen. Das gibt es sonst nur noch in weiter entfernt liegenden Kreisen wie Steinburg, Heidekreis und Rotenburg-Wümme.

Immobilien in Hamburg: Quadratmeterpreis für Wohnungen in Segeberg wieder unter 3000 Euro

Bei den Eigentumswohnungen aus dem Bestand verzeichnen die Kreise Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Harburg und Lüneburg einen Preisrückgang von mindestens drei Prozent in nur drei Monaten. Im Kreis Segeberg ist der Preis für Wohnungen erstmals wieder unter die Marke von 3000 Euro gerutscht: Der Quadratmeter kostet durchschnittlich 2950 Euro.

In Hamburg kann man für Eigentumswohnungen aus dem Bestand einen Preisrückgang von 2,40 Prozent im dritten Quartal feststellen. Pro Quadratmeter Wohnfläche müssen 5219 Euro investiert werden. Setzt sich der Trend fort, dürfte auch hier die Marke von 5000 Euro im nächsten Jahr unterschritten werden.