Hamburg. Zahl der Wohnungssuchenden hat sich binnen kurzer Zeit mehr als verdoppelt. Was das für die Miethöhe im Detail bedeutet.

Seitdem sich nur noch wenige wohlhabende Menschen den Kauf einer Eigentumswohnung oder gar eines Wohnhauses in Hamburg leisten können, weichen immer mehr Wohnungssuchende gezwungenermaßen auf Mietobjekte aus. Nun belegen Daten des Portals Immoscout24: Die Nachfrage nach Mietwohnungen in Hamburg ist so stark gestiegen, wie in keiner anderen der sieben größten Städte in Deutschland. Anders ausgedrückt: Die Zahl der Menschen, die auf der Suche nach einer Mietwohnung in der Hansestadt sind, ist besonders steil gewachsen.

Immobilien Hamburg: Nachfrage nach Mietwohnungen steigt besonders steil

„Die deutsche Wohnkrise spitzt sich zu“, sagt Immoscout-Geschäftsführerin Gesa Crockford mit Blick auf die Ergebnisse des jüngsten Wohnbarometers des Unternehmens, in dem das Portal die auf ihm veröffentlichten Angebotsdaten ausgewertet hat. Demnach nimmt die Nachfrage nach Mietwohnungen aus dem Bestand insbesondere in Deutschlands größten Städten weiterhin stark zu.

Auf längere Sicht nimmt Hamburg dabei im Vergleich zu Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt/Main und Stuttgart eine Spitzenstellung ein. Seit 2019 habe sich die Zahl der Suchanfragen nach Mietwohnungen deutlich mehr als verdoppelt, ergab die Auswertung. Sie liegt heute um gut 130 Prozent höher als vor drei Jahren. In anderen Städten hingegen sind es teils nur 50 Prozent mehr.

Mit der Nachfrage steigen zudem die Mieten selbst. Auch das zeigt das Immoscout-Wohnbarometer. Demnach rufen Vermieter in Hamburg inzwischen durchschnittlich 13,38 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in Wohnungen mit einem Vorbesitzer auf. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 sind die Angebotsmieten demnach um 3,9 Prozent gestiegen. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung werden nun – im hamburgweiten Durchschnitt – 937 Euro Nettokaltmiete pro Monat fällig.

Immobilien Hamburg: Für Mieter gibt es einen kleinen Trost

Bei Neubauwohnungen ist der Preisauftrieb noch stärker: Sie wurden zuletzt im Schnitt für 15,74 Euro pro Quadratmeter angeboten – und damit 5,4 Prozent teurer als vor Jahresfrist. Für eine 70 Quadratmeter große Neubauwohnung in Hamburg zahlen die Premierenmieter nun gut 1100 netto kalt im Monat.

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Doch es gibt auch einen kleinen Trost für Mietwohnungssuchende in der Hansestadt: In den meisten anderen großen Städten war der Preisauftrieb den Immoscout-Daten zufolge sogar noch höher. Bei den Angebotspreisen liegt Hamburg im Mittelfeld. In München werden pro Quadratmeter einer Neubauwohnung inzwischen schon 23,63 Euro pro Monat verlangt. Und Neubaumieter zahlen in Berlin für eine 70-Quadratmeter-Wohnung mit 1314 Euro pro Monat gut 200 Euro mehr Nettokaltmiete als Mieter in Hamburg.