Hamburg. US-Fluglinie United Airlines bestellt 60 A321neos im Milliardenwert. Passagiere sollen mehr Platz haben, Licht soll Jetlag reduzieren.

Erfolgreiche Woche für das Verkaufsteam von Airbus: Der Flugzeugbauer mit seinem großen Werk in Hamburg hat binnen sechs Tagen den dritten Auftrag vermeldet – vom dritten Kontinent. Die US-Fluggesellschaft United Airlines habe 60 weitere Jets der A320neo-Familie gekauft, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch mit. Der Auftragswert dürfte im niedrigen bis mittleren, einstelligen Milliarden-Euro-Bereich liegen.

Insgesamt habe die Airline damit 180 Flugzeuge des Verkaufsschlagers bestellt, von dem etwa jede zweite Maschine in Hamburg endmontiert wird. United Airlines entschied sich bei allen bestellten Maschinen für den A321neo, die mit 44,50 Metern längste Variante des Flugzeugprogramms.

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Zuvor hatte United bereits 70 A321neos bestellt sowie 50 A321XLR. Bei diesem auf Finkenwerder entwickelten Modell wird ein Tank im Frachtraum fest verbaut, sodass der Jet bis zu 8700 Kilometer nonstop fliegen kann. Das Kürzel XLR steht für extralange Reichweite, die den Einsatz auf der Langstrecke ermöglicht.

In die United-A321neos soll die Airbus-Airspace-Kabine eingebaut werden. Sie verfügt über neue Voll-LED-Beleuchtungstechnologie, die zur Reduzierung des Jetlags beitragen soll. Eine schlankere Seitenwandpaneele erhöhe den zusätzlichen persönlichen Freiraum auf Schulterhöhe. Es gibt größere Handgepäckfächer und neu gestaltete Fenster mit besserem Ausblick und Fensterblenden.

Airbus verweist auf Treibstoffersparnis der neo-Flieger

„Mit der Einführung der A321neo in die Flotte in den kommenden Wochen wird United die Vorteile der Airbus-Airspace-Kabine voll ausschöpfen und seinen Kunden und dem Kabinenpersonal ein außergewöhnliches Erlebnis bieten“, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer. Der Deutsche soll ab Januar 2024 die Flugzeugsparte leiten – ein Aufgabe, die der Vorstandsvorsitzende Guillaume Faury seit seinem Amtsantritt 2019 in Personalunion erledigte.

Airbus hatte am Freitag einen Auftrag aus Hongkong veröffentlicht. Die Cathay Group kauft für ihre Airlines Cathay Pacific und HK Express weitere 32 Jets der A320neo-Familie. Zum Wochenanfang folgte Latam Airlines mit Sitz in Santiago de Chile mit der Order für 13 weitere A321neos.

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Wie bei den Aufträgen aus Asien und Südamerika verwies Airbus auch bei der Bestellung aus Nordamerika auf die Treibstoffersparnis der neo-Reihe. Neo steht für next engine option. Durch Triebwerke der nächsten Generation, nach oben gebogene Flügelspitzen und aerodynamische Verbesserungen konnte der Kerosinverbrauch und damit auch der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) um mindestens 20 Prozent reduziert werden.

Die A321neo ist das am meisten verkaufte Flugzeug bei Airbus mit mehr als 5400 bestellten Jets. Für die A320neo-Familie sind es mehr als 9700 Bestellungen von mehr als 130 Kunden, knapp 3000 davon sind bereits ausgeliefert. Endmontiert wird die Familie außer in Hamburg an den Standorten Tianjin (China), Mobile (USA) und Toulouse (Frankreich).