Hamburg. Nach Traceless sammelt auch Resourcify viel Geld ein. Warum die größte Summe vom Hersteller des bekannten Küchengeräts kommt.

Junge, aufstrebende Unternehmen haben es gerade schwer, Investoren zu finden, die bereit sind, mit viel Geld das Wachstum vielversprechender Geschäftsmodelle zu finanzieren. Nun aber hat binnen weniger Monate bereits das dritte Start-up mit Sitz in Hamburg bei Geldgebern eine Millionensumme eingesammelt. Das Softwareunternehmen Resourcify hat nach eigenen Angaben in einer ersten Finanzierungsrunde (Series-A-Finanzierung) insgesamt 14,4 Millionen Euro erhalten.

Erst Anfang dieser Woche hatten die Gründerinnen des Ökoplastik-Start-ups Traceless bekannt gegeben, dass Investoren und Banken 36,6 Millionen Euro an das Unternehmen zahlen. Im Sommer hatte die Ökoenergie-Firma 1Komma5 Grad sogar mehrere Hundert Millionen Euro eingesammelt, was den Wert des erst 2021 gegründeten Unternehmens auf mehr als eine Milliarde Euro katapultierte.

Thermomix-Hersteller Vorwerk investiert Millionen in Hamburger Start-up

Wie Traceless und 1Komma5 Grad ist Resourcify ein sogenanntes Cleantec-Start-up, das mittels technologischer Innovationen Umweltverschmutzung bekämpfen und den Klimawandel eindämmen will – und daraus ein Geschäftsmodell entwickelt hat. Die von Resourcify entwickelte Software erlaubt es Firmen, ihre Abfallmengen zu reduzieren, mehr Reststoffe zu recyceln und letztlich auf eine Kreislaufwirtschaft zuzusteuern.

Resourcify-Chef Gary Lewis sagte: „Mit dem Kapital werden wir unsere Reichweite in Europa drastisch erhöhen, neue Märkte durchdringen und unser Produkt weiterentwickeln. So ermöglichen wir es einer Vielzahl von Unternehmen, zirkulärer zu werden und gleichzeitig Geld zu sparen.“ Genutzt werde Resourcify unter anderem von McDonald‘s, Johnson&Johnson, Rewe/Penny sowie dem Flughafen Frankfurt/Main.

Thermomix-Hersteller führt Gruppe von Wagniskapitalgebern an

Die 14,4 Millionen Euro kommen von insgesamt sechs Wagniskapitalgebern. Anführer und größter Geldgeber der Finanzierungsrunde ist dabei den Angaben zufolge eine Gesellschaft, deren bekannter Name bislang vornehmlich mit Staubsaugern und Haushaltsgeräten assoziiert wird: Vorwerk Ventures. Der Risikokapitalfonds ging vor einigen Jahren aus der Vorwerk-Gruppe hervor.

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Laut Presseberichten stammt das von ihm verwaltete Kapital zum größten Teil vom Familienunternehmen Vorwerk, das unter anderem die Küchen- und Kochmaschine Thermomix herstellt. Ein Vorwerk Ventures-Manager sagt über den Einstieg bei dem Hamburger Start-up: „Wir sind beeindruckt von der Plattform von Resourcify und den greifbaren Vorteilen, die sie ihren Nutzern bietet. Durch die Digitalisierung des Recyclings werden erhebliche Prozesseffizienzen freigesetzt.“