Hamburg. Die Fluglinie soll im Oktober ihre Betriebsgenehmigung erhalten. Was sie neben Booten noch alles transportieren kann.

Für den Transport ihrer Flugzeugteile zwischen den in Europa verteilten Standorten hat Airbus einst das Spezialflugzeug Beluga ST gebaut. Mittlerweile setzt der DAX-Konzern im Werksverkehr den neuen, breiteren und längeren Nachfolger Beluga XL ein.

Doch ausrangiert werden die Beluga-ST-Maschinen nicht. Im Gegenteil: Die Pläne zur Gründung einer neuen Frachtairline wurden Anfang 2022 bereits vorgestellt. Nun steht sie kurz vor dem Start.

Airbus: Neue Fluggesellschaft kurz vor dem Start

Man werde im Oktober das Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) für die Fluglinie Airbus Beluga Transport erhalten, sagte Sprecher Heiko Stolzke. Es ist quasi die Voraussetzung, um eine Betriebsgenehmigung für Flugdienste zu erhalten. Rund eine Woche später soll der Betrieb dann starten.

Die Beluga ST, die auf dem A300 beruht und seit 1996 verwendet wurde, verfügt über einen großen Frachtraum. Er liegt über dem Cockpit, kann 40 Tonnen Cargo aufnehmen und ist 39 Meter lang, 6,70 Meter breit sowie 7,10 Meter hoch.

Die Beluga ST flog einen Hubschrauber von Frankreich nach Japan

Der erste Auftrag in der neuen Funktion war bereits Ende 2021 der Transport eines Hubschraubers mit drei Tankstopps von Marignane (Frankreich) nach Kobe (Japan). Der Hubschrauber wurde dabei nicht zerlegt, nur die Rotorblätter mussten platzsparend angeordnet werden. Das Frachtflugzeug kann auch Lastwagen, Boote, Satelliten, große Maschinen oder Schiffscontainer als Ganzes schlucken.

Die Beluga ST könnten trotz ihres Alters noch 15 bis 20 Jahre in Betrieb bleiben und hätten erst die Hälfte ihrer rund 30.000 geplanten Flugzyklen erreicht, hieß es Anfang 2022. Im nächsten Jahr will man vier dieser Maschinen in der Flotte einsetzen. Mit dem weiteren Hochlauf der Aktivitäten solle 2025 später die fünfte und letzte der Frachtjets in den Flugbetrieb einscheren.

Airbus Beluga Transport wird ihren Sitz in Toulouse haben

Der Sitz von Airbus Beluga Transport werde in Toulouse sein. Rund 60 bis 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll die Fluglinie einmal haben. Das Personal baue man sowohl durch externes Recruiting, aber auch durch den Rückgriff auf interne Ressourcen auf, so Stolzke.

Den Betrieb der Beluga XL, die auf dem Langstreckenjet A330 basiert, organisiert die eigene Fluglinien-Tochter Air Transport International.