Hamburg. In den Abendstunden fühlen sich Fahrgäste an dem Bahnhof im Bezirk Wandsbek unsicher. Beschwerden häufen sich. Das wird nun gefordert.

Immer wieder beschweren sich in ganz Hamburg Fahrgäste über die Sicherheitslage an Bahnhöfen. Gerade in den Abendstunden, wenn es dunkel ist, fühlen sich Passanten dort oft unsicher und durch die Trinkerszene vor Ort belästigt und bedroht. Das zeigt auch die Anzahl der Polizeieinsätze, die es an den verschiedenen Bahnhöfen in der Stadt gibt.

Bahnhof Hamburg: ZOB Wandsbek Markt – Fahrgäste haben mulmiges Gefühl

Besonders in den Fokus geraten sind in den vergangenen Wochen die Stationen ZOB Wandsbek Markt – im ersten Halbjahr 2024 gab es dort 153 Polizeieinsätze – und die U-Bahn-Station Farmsen. Dort berichten Fahrgäste verstärkt von randalierenden Gruppen und einem „mulmigen Gefühl“ am Abend. Am Bus- und U-Bahnhof am Wandsbeker Markt, der mit rund 110.000 Fahrgästen pro Tag ein zentraler Umsteigeknoten im Bereich des HVV ist, häufen sich die Beschwerden. 

Angst bei Dunkelheit
ZOB Wandsbek Markt: Ein runder Tisch soll hier nun für mehr Sicherheit sorgen. © CDU-Fraktion | CDU-Fraktion Wandsbek

Wenn es dunkel ist, könne man dort nicht ohne Angst in den U-Bahn-Schacht zur HVV-Linie U1 hinabsteigen, sagt eine junge Frau, die anonym bleiben möchte. „Ich drehe mich dann ständig um, damit ich sichergehen kann, nicht verfolgt zu werden.“ Sie nimmt abends lieber den Bus statt der Bahn, um nach Hause zu kommen.

Bahnhöfe in Wandsbek: Runder Tisch soll Lage vor Ort verbessern

Bereits vor einem Jahr hatte die CDU-Bezirksfraktion einen runden Tisch zur Sicherheitslage an den Wandsbeker Bahnhöfen Wandsbek Markt, Farmsen, Poppenbüttel und Rahlstedt gefordert. Bei diesem sollten Vertreter des Bezirks, der Hamburger Hochbahn AG, der Polizei und Abgeordnete der Fraktionen zusammenkommen, um die Sicherheitslage an den Wandsbeker Bahnhöfen zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Bis heute hat die Verwaltung keinen entsprechenden runden Tisch eingerichtet.

Ein runder Tisch, der bereits 2022 die Trinkerszene in den Griff bekommen sollte, hatte nur erreicht, dass eine Verlagerung in die Wohngebiete stattfand. Die erhoffte Verbesserung der Sicherheitslage blieb zu der Zeit allerdings aus. Die CDU-Fraktion in Wandsbek hat das Thema deshalb erneut aufgegriffen und fordert eine dringende Einrichtung des runden Tisches, um die Situation an den Bahnhöfen endlich zu verbessern.

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Vonseiten des Bezirksamts heißt es auf Abendblatt-Anfrage, dass „die Prüfung der konkreten Konzeption bald abgeschlossen sein wird“. Das hoffen auch die HVV-Fahrgäste im Bezirk Wandsbek. „Hier muss dringend etwas passieren, damit die Fahrgäste, die immerhin hohe Ticketkosten auf sich nehmen, mit einem guten Gefühl in die Bahn steigen können“, sagt ein Fahrgast. „Wer zum Beispiel am Abend zur U-Bahn-Station Farmsen kommt, der wird vermutlich gleich einen großen Bogen um die Station machen.“ Bereits im Eingangsbereich werde man dort von Alkohol trinkenden Menschen empfangen. „Häufig bepöbeln diese die Fahrgäste.“