Hamburg. Ein c zu wenig, ein s zu viel – an der Haltestelle Wellingsbüttel ist was schiefgelaufen. Was die Bahn zu den Fehlern sagt.

Straßennamen bergen immer die Gefahr, dass man sie falsch schreibt. Das passiert vor allem dann, wenn man es nicht genau weiß und keine Lust hat, im Hamburger Straßenatlas nachzublättern. Oder wenn man ein wenig schludrig zugange ist. Und so ist es passiert, dass sich der Fehlerteufel am S-Bahnhof Wellingsbüttel gleich zweimal eingeschlichen hat. Und zwar auf zwei Seiten – also an zwei Eingängen.

Solche Fehler passieren immer wieder – zuletzt war in Nienstedten zum „Nienstädtener“ Jahrmarkt geladen worden, und am Johanniswall stand ein Johanneswall-Schild.

S-Bahn Hamburg: Pannenschilder an der Haltestelle Wellingsbüttel

Ein ähnliches Malheur passierte jetzt auch bei der S-Bahn. Beim Eingang Rolfinckstraße in Wellingsbüttel wurde das c vergessen – und so heißt der Eingang nun Rolfinkstraße. Aber weil man nun schon mal einen Buchstaben übrig hatte, bekam der Rehmkoppelstieg eben einen dazu. Nun heißt er Rehmskoppelstieg – mit dem Straßenschild Rehmkoppelstieg (ohne s), das nur wenige Meter davor steht, hat es offenbar niemand verglichen. Eine Abendblatt-Leserin allerdings schon, sie hat beide Fehler entdeckt.

Auf dem Schild am S-Bahnhof Wellingsbüttel hat der Rehmkoppelstieg ein s zu viel im Namen.
Auf dem Schild am S-Bahnhof Wellingsbüttel hat der Rehmkoppelstieg ein s zu viel im Namen. © Silvia Stammer

Ein älterer Herr, mit dem sie sich darüber unterhielt, sagte: „Fahren können sie nicht, warum sollten sie dann schreiben können?“

Bahnsprecherin zum Fehler in Wellingsbüttel: „Irren ist menschlich“

Der Fehler am Bahnhof Wellingsbüttel ist auch der Deutschen Bahn bereits bekannt. „Leider haben sich hier kleine Fehler eingeschlichen. Dies wurde auch von uns bemerkt, und eine Neubeschilderung ist bereits beauftragt“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Abendblatt-Anfrage. „Irren ist menschlich. Aber natürlich ist es ärgerlich.“

Einen Termin für den Tausch der Schilder könne man jedoch noch nicht benennen, denn wegen der Neuorganisierung des Liniennetzes ab dem Winterfahrplan müsse man viele Beschilderungen austauschen.

Auch am anderen Ausgang des S-Bahnhofs ist die Beschilderung falsch: Der Rehm(s)koppelstieg muss ebenfalls erneuert werden.
Auch am anderen Ausgang des S-Bahnhofs ist die Beschilderung falsch: Der Rehm(s)koppelstieg muss ebenfalls erneuert werden. © Silvia Stammer

Zum Hintergrund: Aus jeweils einer Haupt- und einer Verstärkerlinie, die im Wechsel alle fünf Minuten fahren – also S3 und S31, S1 und S11 sowie S2 und S21 – wird künftig eine einzige Linie, die im Fünfminutentakt verkehrt: Die S1 zwischen Wedel und Airport oder Poppenbüttel, die S2 zwischen Aumühle und Altona und die S3 zwischen Pinneberg und Neugraben. Ausnahme: Aus der S31 wird die S5 zwischen Stade und Elbgaustraße.

S-Bahn Hamburg will Kapazitäten bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent steigern

Die S-Bahn befördert pro Jahr mehr als 250 Millionen Menschen nach Hamburg hinein oder kreuz und quer durch die Stadt – mehr als jedes andere öffentliche Verkehrsmittel innerhalb des HVV.

Die Tochter der Deutschen Bahn hat aber für die kommenden Jahre ehrgeizige Pläne. „Bis 2030 wollen wir unsere Kapazitäten um 50 Prozent steigern“, sagte S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke kürzlich im Abendblatt-Interview. Er betonte: „Die S-Bahn Hamburg ist damit das am stärksten wachsende Verkehrsunternehmen in Deutschland.“