Hamburg. Wer ließ sich da ein e für ein i vormachen? Die Polizei liefert Erklärung für die falsche Schreibweise. Das Schild bleibt trotzdem.
Der Johanniswall in der Hamburger Altstadt wurde 1922 nach dem nahe gelegenen St.-Johannis-Kloster benannt. Nach 100 Jahren fand nun offenbar jemand, dass es Zeit sei für eine kleine Namensänderung. Nichts Großes, nur ein klitzekleiner Vokal wurde geändert, jetzt steht da eben ein „e“ statt eines „i“. Radfahrer werden an der Steinstraße angehalten, Richtung Deichtorplatz über den Johanneswall zu fahren.
Offenbar ist ein kleiner Fehlerteufel unterwegs in der Stadt. Zuletzt hatten sich die Bewohner von Nienstedten über ein Straßenschild amüsiert, das aus ihrem Stadtteil Nienstädten machte.
City Hamburg: Pannenschild – wo liegt der Johanneswall?
Wo geschrieben wird, da werden Schreibfehler gemacht – wer wüsste das besser als die schreibende Zunft. Und Abendblatt-Leserinnen und -Leser sind nicht nur bei der Zeitungslektüre genau, sondern gehen auch aufmerksam durch Hamburg. So wie eine Leserin, die dieser Zeitung den Hinweis zum Johanneswall-Schild gab.
Die Anfrage beim Bezirk Mitte war jedoch nicht ergiebig. Man reichte den Schwarzen Peter gleich weiter. „Von uns wurde das Schild nicht aufgestellt“, sagte eine Sprecherin. Man möge bei der Polizei nachfragen.
Polizei Hamburg: Fehlerhaftes Schild wird nicht getauscht
Dort sagte ein Sprecher, die Straßenverkehrsbehörde beim Polizeikommissariat 14 habe den Auftrag an das für das Quartier am Klosterwall zuständige Hauptbauunternehmen weitergegeben. Dieses wiederum habe einen sogenannten Verkehrsabsicherer beauftragt. Wer sich dann dort ein e für ein i vormachen ließ, ist nicht geklärt.
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Getauscht werde das Schild jedenfalls nicht, sagte ein Polizeisprecher. Denn es sei nur eine Erläuterung zu den bestehenden Verkehrszeichen, und die „Rechtssicherheit“ sei trotz der falschen Schreibweise gegeben. Und bislang ist über verirrte Radfahrer auch nichts aktenkundig. Zumal das Schild schon seit etwa zwei Jahren dort stehe, so der Sprecher.
City Hamburg: Fehler auf Schildern gibt es immer wieder
Aber schön sind solche unübersehbaren Schreibfehler auf Straßenschildern eben doch. Ein weiterer Abendblatt-Leser hat ein Foto aus dem Jahr 2018 geschickt. Es zeigt ein Schild, das auf eine Sperrung der Elbchaussee, Blankeneser Landstraße und Rissener Landstraße hinwies – wegen einer „Veranstalltung“.
Mit Stall hatte das Ganze bestimmt nichts zu tun – genauso wenig wie der Johannes mit dem Johanniswall.