Hamburg. Das Clounys ist in der Jubiläumsstaffel des Lieblingsmenüs dabei. Den Küchenchef kennt man aus einem anderen beliebten Lokal.
„Saftläden“ hatten sie schon. Wobei diese saloppe Beschreibung dem äußerst erfolgreichen Unternehmen, das Bianca und Wolfgang Vollheide seit 1986 aufgebaut haben, nicht gerecht wird: Bundesweit hat das Ehepaar 14 Mr.-Clou-Filialen etabliert, drei davon im Hamburger Hauptbahnhof, wo es Salate, Wraps und eben frisch gepresste Fruchtsäfte gibt.
Ein „Lebenstraum“, sagt Bianca Vollheide, sei es jetzt noch gewesen, ein „kleines, feines Hotel“, einen Wohlfühlort mit hervorragendem Essen, zu schaffen. Und genau das ist dem Paar mit seinem Restaurant Clounys gelungen, dem neuen Treffpunkt für Genießer an der Rolfinckstraße in Wellingsbüttel.
Restaurant Hamburg: Clounys – Treff für Genießer in Wellingsbüttel
Dort kocht Robert Kleinschmidt, der 14 Jahre lang im Tarantella für die Speisen verantwortlich zeichnete, jetzt ein exklusiv für die Abendblatt-Leser erdachtes Menü in fünf Gängen, das zum Preis von 75 Euro pro Person eine von Rindchen’s kuratierte Weinbegleitung, Wasser und einen Espresso enthält.
Den Auftakt macht Zweierlei vom Blumenkohl mit Calamaretti und schwarzem Knoblauch. „Die braune Butter schmeckt nussig, und das Salzige von den Meerestieren rundet die säuerliche Komponente mit Essig einzigartig ab“, schwärmt die Gastgeberin.
Der Spumante (Pinot Rosé Cuvée Brut, Le Contesse), der dazu gereicht wird, überzeugt die Sommeliers von Rindchen’s Weinkontor mindestens genauso sehr: Der Duft nach Himbeeren und Mandelblüte sei ein Vorgeschmack auf den Sommer.
Restaurant Clounys setzt auf frische euro-asiatische Küche
Im zweiten Gang wird ein leicht geflämmter Lachs mit Edamame, Glasnudeln und Thai-Basilikum serviert. Die Inspiration für diese edel-feine Kombination kommt aus Asien; 2007 war Bianca Vollheide drei Monate lang zwischen Hongkong, Indonesien, Malaysia und Thailand unterwegs, hat von Street Food bis Sterneküche viel probiert.
„Diese Reise hat mich geprägt und beeinflusst auch unseren Stil. Jedes Mal, wenn wir diesen Gang servieren, denke ich an die tolle Zeit zurück.“
Gepaart mit Einflüssen der kalifornischen Küche sei auf diese Weise ein absoluter „Lieblingsgang“ entstanden. Dazu kommt ins Glas die 2021er Scheurebe „Steinmeer“ vom rheinhessischen Weingut Fogt, saftig-frisch mit Aromen von Mango, Cassis, Zitronenmelisse und Holunderblüte.
Rindchen’s Weinkontor hat die Begleitung zu jedem der fünf Gänge ausgewählt
Ein wahres „Geschmackserlebnis“ ist die im Tempurateig gebackene Garnele, die mit leicht angebratenem Ingwer-Spitzkohl und Ponzu-Mayo kombiniert wird. Der 2020er trockene Riesling Rüdesheimer Bischofsberg vom Weingut George aus dem Rheingau passt perfekt: Dessen „komplexe Lebendigkeit am Gaumen“, so die Kenner, fange die Aromen von Tempura und Ingwer gekonnt ein.
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Die Hauptrolle spielt ein Rinderfilet-Medaillon unter Bärlauchkruste, serviert mit Spargelgemüse und einer hausgemachten Sauce Choron, einer sanft tomatigen Interpretation der Hollandaise. Begleitet wird der Hauptgang von einem besonderen Rotwein, dem 2019er Pinot Noir „Catalpa“.
Er stammt aus dem Uco Valley, einem recht jungen Anbaugebiet in der Nähe von Mendoza/Argentinien. Der Rote überzeuge durch seine „kühle Beerenfrucht“, gepaart mit einer „nuancierten Würze aus dem Barrique“, die die Röstaromen des zarten Rinderfilets betone.
Clounys-Patissière hat beim französischen Koch-Gott Paul Bocuse gelernt
Das Dessert ist ein krönender Abschluss, hat doch die Clounys-Patissière beim französischen Koch-Gott Paul Bocuse gelernt. Der (vegane!) mit Ahornsirup gesüßte Macadamia-Brownie ist wunderbar saftig, Himbeersorbet und Waldmeistersabayon bringe frühlingshafte Frische mit.
Ins Glas kommt der 2017er Rimage „Cornet & Cie“, der mit zart-süßen Noten von reifen, roten Früchten und Rumrosinen überzeugt.