Eine 34 Jahre alte Polizistin hat im Alleingang verhindert, dass die Täter die Eingangstür der Polizeiwache mit einem Schloss verriegeln konnten.
Hamburg/Berlin. Nach der Attacke auf ein Polizeikommissariat in Hamburg in der Nacht zu Freitag sehen die Ermittler offenbar eine neue, eigenständige Gruppierung als Täter. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Sonnabend berichtete, sind die Beamten erstaunt darüber, dass die Vermummten ein hohes Risiko eingingen, gefasst zu werden.
„Das war kein Überfall. Das war ein echter Anschlag“, sagte Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) in einem Interview mit NDR Info. Ungewöhnlich nannte er vor allem die Tatsache, dass die Täter nicht davor zurückschreckten, Beamte zu töten. Denn die Angreifer wollten nach Polizeiangaben erst die Türen der Wache verriegeln, um dann Brandsätze durch die Fenster zu schleudern.
Das sagen Politiker und Polizei zu den Anschlägen
Wie NDR 90,3 berichtete, hatte eine 34-jährige Polizistin ganz allein verhindert, dass die Täter die Eingangstür der Polizeiwache mit einem Schloss verriegeln konnten. Als sie einem der Vermummten auf die Straße folgte, um ihn festzunehmen, sei sie mit faustgroßen Steinen beworfen worden.Unterdessen hat Ahlhaus angekündigt, sich als Vorsitzender der Innenministerkonferenz im kommenden Jahr verstärkt zu dem Thema Gewalt gegen Polizisten einzusetzen.
Schon am Freitag beschlossen die Innenminister bei ihrer Herbsttagung in Bremen ein verstärktes Vorgehen bei Gewalt gegen die Polizei. Die Bundesregierung solle sobald wie möglich einen Gesetzentwurf vorlegen, um der wachsenden Zahl von Übergriffen zu begegnen, teilten die Minister mit.