Durch Brandanschläge sind in diesem Jahr run 500 Autos beschädigt worden. Die Innenbehörden sind dennoch gegen Videoüberwachung von Straßen.

Hamburg. In Berlin und Hamburg sind in diesem Jahr rund 500 Autos durch Brandanschläge beschädigt worden. In der Hauptstadt seien 2009 bislang 143 als linksextremistisch eingestufte Brandanschläge registriert worden, bei denen rund 290 Fahrzeuge beschädigt wurden, sagte Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) der „Welt am Sonntag“. Nach seinen Angaben ist in Berlin jede Nacht ein „zwei- bis dreistelliges Aufgebot von Zivilpolizisten“ unterwegs, um Autobrände zu verhindern. „Doch wenn der Reifen brennt, sind die Täter lange weg.“ In Hamburg gab es laut der dortigen Innenbehörde 138 Brandstiftungen und 216 beschädigte Fahrzeuge.

„Die Einfachheit der Tatbegehung führt offenbar dazu, dass diejenigen jetzt Autos abbrennen, die bisher aus Vandalismus Brände etwa an Mülltonnen gelegt haben“, sagte Körting. In Hamburg sind nach Einschätzung von Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) nicht nur politisch motivierte Täter am Werk, sondern häufig auch frustrierte Jugendliche, Trittbrettfahrer oder Versicherungsbetrüger. Während in Berlin eher Luxusfahrzeuge in Brand gesetzt würden, könne in Hamburg mitunter auch „ein Opel Kadett aus dem Baujahr 1982“ in Flammen aufgehen.

Körting und Ahlhaus sprachen sich dennoch gegen eine Videoüberwachung bestimmter Straßenzüge aus. Das Überwachen von 5000 Kilometern Straßenland sei absurd, die Polizei könnte die Fülle der Informationen gar nicht auswerten, sagte der Berliner Innensenator. Auch in Hamburg geschehen die Brandanschläge im gesamten Stadtgebiet. „Man kann nicht ein so großes Gebiet komplett videoüberwachen“, sagte Ahlhaus dem Blatt.