Hamburg. Ex-Gastronom wird Opfer eines Verbrechens. Nach erstem Erfolg wird nun dritter Verdächtiger geschnappt. Auch junge Mutter saß hinter Gittern.

Nachdem bereits zwei Männer festgenommen worden waren, die 2022 einen 69-Jährigen in Borgfelde getötet haben sollen, ist nun ein dritter Tatverdächtiger in Haft. Das teilte die Polizei Hamburg am Freitagmittag mit.

Zunächst hieß es, der 32-jährige Dominikaner habe sich vermutlich in seine Heimat abgesetzt. Doch der Mann hatte es nicht bis in den Karibikstaat geschafft. Er wurde an diesem Freitag (13. Dezember) in Hessen festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft war gegen den Mann ein Haftbefehl erlassen worden.

Gastronom in Hamburg brutal getötet: Polizei schnappt dritten Verdächtigen

Auch die beiden anderen Verdächtigen, die ebenfalls aus der Dominikanischen Republik und Kolumbien stammen, hatten versucht, ins Ausland zu fliehen. Vergeblich. Sie wurden vor gut zwei Wochen (29. November) geschnappt.

Mitte Mai 2022 war in einem Mehrfamilienhaus in Borgfelde die Leiche eines 69 Jahre alten ehemaligen Gastronomen von einem Neffen entdeckt worden. Der rief die Polizei. Die Mordkommission übernahm den Fall. Alles sah nach einem Raubmord aus. Die Wohnung war durchwühlt. Offenbar war nach Wertsachen gesucht worden. Der 69-Jährige, so ergab die Obduktion, war niedergeschlagen und erstickt worden. Die Täter gingen dabei äußerst brutal vor. So waren alle Rippen des Opfers gebrochen.

Auf der Flucht nach Südamerika: Zwei Festnahmen nach Mord

Die Ermittlungen führten auch in das Prostituiertenmilieu rund um den Hansaplatz. Der Mann, der in der spanischen Gastronomieszene bekannt war und vornehmlich mit Menschen verkehrte, die Spanisch oder Portugiesisch sprechen, wurde als „kommunikativ und offen gegenüber neuen Bekanntschaften“ beschrieben.

Zunächst geriet eine 37 Jahre alte Frau aus Kolumbien ins Visier der Ermittler. Im Dezember 2022 wurde sie in ihrer Wohnung auf der Uhlenhorst verhaftet.

DNA-Spuren brachten die Mordkommission auf die Frau

Im Prozess gegen sie kam heraus: Sie ist unschuldig. Die Frau hatte sich Tage vor der Tat bei dem 69-Jährigen wegen einer Stelle vorgestellt und ihm anschließend im Haushalt geholfen. So gelangte ihre DNA in die Wohnung. Ihr genetischer Fingerabdruck wurde nach dem Mord gesichert. Im Gerichtsverfahren Ende August 2023 bekam sie einen Freispruch. Erst kurz zuvor hatte sich eine Zeugin gemeldet, durch die die Beschuldigte ein wasserdichtes Alibi bekam. Besonders tragisch an dem Fall: Die Frau war während der 218 Tage dauernden Untersuchungshaft von ihrem kurz vor ihrer Verhaftung geborenen Kind getrennt.

Nach dem Freispruch ermittelte die Kripo die drei Tatverdächtigen

Danach gerieten die beiden 32 und 36 Jahre alten Dominikaner und der Kolumbianer (38) ins Visier der Ermittler. Die Ermittlungen verliefen zunächst verdeckt. Gegen alle drei Männer konnten Haftbefehle erwirkt werden. Als dann aber das Trio mitbekam, dass ihnen die Mordkommission auf den Fersen ist, versuchten die drei sich abzusetzen.

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Der 36-Jährige wurde bereits Ende November in Nordrhein-Westfalen gestellt, kurz bevor er über die Grenze aus Deutschland verschwinden wollte. Den 36-Jährigen fasste die Polizei, bevor der sich nach Kolumbien absetzte.

Die Ermittlungen der Mordkommission sowie der Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft dauern weiter an.