Hamburg. Polizei Hamburg entdeckt in einer Wohnung in Altona-Nord eine Tote. Untersuchung des Leichnams zeigt, woran die Frau gestorben sein könnte.

  • Beamte der Hamburger Polizei machen am Freitag in Altona-Nord einen grausigen Fund
  • In einem Kleiderschrank finden sie die eingewickelte Leiche einer Frau
  • Eine Nachbarin hatte an der Wohnung im Erdgeschoss Verwesungsgeruch festgestellt
  • Nach der Obduktion liegen nun erste Hinweise vor, warum die Frau gestorben sein könnte

Grausiger Fund in einem Neubauviertel in Altona-Nord: Dort hat die Polizei am Freitagmorgen in einer Wohnung eine verwesende Frauenleiche entdeckt – stehend in einem Schrank. Die Mordkommission hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Schließlich sei nicht auszuschließen, dass die 34-Jährige das Opfer eines Tötungsdeliktes ist. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt.

Am Dienstag wurde nun bekannt: Die Obduktion der Leiche hat ergeben, dass die Frau eine Kopfverletzung aufweist. Ob durch einen Sturz oder einen Schlag – das ist aber weiterhin unklar.

Hamburger Polizei findet Leiche in Kleiderschrank: Obduktion liefert erste Spur

Dafür, dass die Leiche gefunden wird, hatte eine Nachbarin gesorgt. Am Freitagmorgen hatte sie den Einsatz an der Susanne-von-Paczensky-Straße ausgelöst. Grund dafür war Verwesungsgeruch, der aus der Erdgeschosswohnung strömte und sie dazu veranlasste, die Polizei zu alarmieren.

Die eintreffenden Beamten ließen die Tür aufbrechen. In der Wohnung stießen sie auf einen Schrank, aus dem der üble Geruch kam und in dem die Polizisten die Tote dann entdeckten. Es war die Leiche der Mieterin der Wohnung, eingewickelt in Tücher.

Schnell hatte die Mordkommission den Fall übernommen. Die Ermittler ließen umfangreich Spuren sichern, und die Leiche wurde in das Institut für Rechtsmedizin verbracht. Vermutlich stehen noch feingewebliche Untersuchungen an.

Mordermittler prüfen auch andere Varianten als ein Tötungsdelikt

Auch wenn viel für ein Tötungsdelikt spricht: Bislang schließen die Ermittler nicht aus, dass die Frau auch ohne Fremdverschulden zu Tode gekommen sein kann. Möglich wäre etwa, dass die Frau im Beisein einer anderen Person umkam – zum Beispiel nach dem Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten. Dann könnte die andere Person die Frau in Panik im Schrank versteckt haben. Sogar ein (wenn auch bizarrer) Suizid kann zunächst nicht ausgeschlossen werden.

So handelt es sich formal um eine Todesermittlung, die in den Zuständigkeitsbereich der Mordkommission fällt. Der Fall wird aber bisher nicht als Tötungsdelikt behandelt.

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Wie verzwickt solche Fälle sein können, zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2012. Damals hatte ein Angler eine Leiche aus der Dove Elbe bei Moorfleet gezogen. Der Tote steckte verschnürt in einer Plane und war mit einer mit Steinen gefüllten Tasche auf dem Rücken beschwert. Eigentliche Todesursache war ein Kopfschuss. Über Fingerabdrücke konnte der Tote als 43 Jahre alter Mann aus Wilstorf identifiziert werden. Weitere Ermittlungen ergaben, dass er sich selbst getötet hatte.

1998 wurde die Leiche der Prostituierten Inna Sch. aus dem Eilbekkanal geborgen. Die Tote war in Bettlaken gewickelt und dort versenkt worden. Die Lettin hatte nicht nur als Prostituierte gearbeitet, sondern auch jahrelang Frauen aus Osteuropa geschleust oder Scheinehen organisiert. Es konnte nie geklärt werden, wie die Frau zu Tode kam.