Hamburg. Zahl der Betroffenen, die Deutschland verlassen müssen, sinkt. Was es jetzt noch braucht, damit die Menschen „schneller wissen, woran sie sind“.

Immer weniger ausreisepflichtige Asylbewerber in Hamburg. Die Zahl der abgelehnten und damit ausreisepflichtigen Personen ist im ersten Halbjahr 2024 um zehn Prozent gesunken. Zum 30. Juni waren 8.795 Personen ausreisepflichtig, wie der Senat auf eine schriftliche Kleine Anfrage des migrationspolitischen Sprechers der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Kazim Abaci, mitteilte. Sechs Monate zuvor waren es demnach noch 9.825. 

183 abgelehnte Asylbewerber hätten die Frist zur freiwilligen Ausreise bis Jahresmitte nicht genutzt und seien in ihre Heimatländer abgeschoben worden. 742 Personen seien der Ausreiseaufforderung in Eigenregie nachgekommen, 105 Ausreisepflichtige hätten für die Ausreise Förderprogramme in Anspruch genommen.

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„Die Zahlen des Senats zeigen, dass ein überwiegender Teil der abgelehnten Personen eine freiwillige Ausreise vornimmt“, sagte Abaci der Deutschen Presse-Agentur. Nur ein kleiner Teil müsse zwangsweise in die Herkunftsländer abgeschoben werden. „Das ist eine gute Nachricht, denn die freiwillige Rückkehr ist nicht nur günstiger für die Stadt Hamburg, sondern auch für die Betroffenen humaner. Damit setzt der Senat die richtigen Prioritäten.“

Negativ beschiedene Asylbescheide seien für Betroffene oft ein großer Schock, weil sich Hoffnungen auf ein besseres Leben nicht erfüllten, sagte er. „In Hamburg sind rechtsstaatliche Verfahren die Basis für diese Entscheidungen. Es ist unabdingbar, dass wir die Beschlüsse daraus konsequent durchsetzen, denn unsere Kapazitäten sind begrenzt.“ Als weltoffene Metropole müsse Hamburg denjenigen Schutz gewähren, die ihn am dringendsten brauchten. „Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.“

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Unabhängig davon müssten Schutzsuchende mit einer guten Bleibeperspektive schneller und besser integriert werden, sagte Abaci. Mit dem Hamburg Welcome Center sei hier bereits ein guter Dreh- und Angelpunkt etabliert. „Was es jetzt noch braucht, sind schnellere Verfahren durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, damit die Menschen, die zu uns kommen, zeitnah wissen, woran sie sind.“