Hamburg. Abo-Fahrschein kostet künftig 58 statt 49 Euro. Warum das ausgerechnet Schülerinnen und Schülern schadet und wie sie darauf reagieren.

Fatale Entscheidung! So bezeichnet die Schüler:innenkammer Hamburg die geplante Preiserhöhung des Deutschlandtickets ab 2025. Nachdem sich die Verkehrsminister der Länder auf einer Sondersitzung auf einen neuen monatlichen Preis für den Abo-Fahrschein von 58 Euro geeinigt hatten, hagelt es jetzt Kritik von Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland.

In einem gemeinsamen Protestbrief an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sowie die Verkehrsminister der Länder heißt es: „Wer an der Schülerbeförderung spart, spart an der Bildung und damit an unserem Generationenkapital der Zukunft.“ Was die Schüler fordern.

Deutschlandticket: Fatale Entscheidung! Schüler prangern Preiserhöhung an

„Mobilität ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen, und die muss bezahlbar bleiben! Das kostenlose Hamburger Schüler:innenticket zeigt, dass es möglich ist, und sollte bundesweit umgesetzt werden“, kritisiert Thorben Bauer, Vorsitzender der Schüler:innenkammer Hamburg.

Diese solidarisiert sich mit dem Protest. In Hamburg gibt es eine Sonderregel. Denn unabhängig vom neuen Preis für das Deutschland-Ticket hält Hamburg an seinem Angebot des kostenlosen Schülertickets auf der Basis des Deutschlandtickets fest.

Das heißt: in Hamburg fahren Schüler:innen und Schüler kostenlos ÖPNV und im Nah- und Regionalverkehr bundesweit.

Protest: „Wir junge Menschen sind besonders auf das Ticket angewiesen“

In dem Protestbrief heißt es, die Preiserhöhung mache viele Errungenschaften des Tickets zunichte und belaste gerade einkommensschwache Familien zusätzlich, heißt es in dem Schreiben, das von zahlreichen Schülervertretungen in Deutschland unterzeichnet wurde. Ihr Fazit: „Wir jungen Menschen sind besonders auf dieses Ticket angewiesen.“

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Nach Abendblatt-Informationen hatte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) dem neuen Preis nur zähneknirschend zugestimmt. Hamburg soll eine Erhöhung um 5 Euro (54 Euro monatlich) favorisiert haben.

Deutschlandticket: Schüler fordern Stopp der geplanten Erhöhung

In dem Protestbrief der Schülergemeinschaft heißt es, die Einführung des Deutschlandtickets zum Preis von 49 Euro sei ein großer Schritt gewesen. „Der Schulweg wurde endlich für alle kostengünstig und niedrigschwellig bestreitbar. Die Sorge, ob der eigene Schulbesuch überhaupt finanzierbar ist oder schon am Schulweg scheitert, wurde entschärft. Dies war ein wichtiger Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit im Bildungswesen.“

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Darüber hinaus habe das Ticket die Mobilität der Kinder und Jugendlichen enorm gestärkt und außerschulische Aktivitäten ermöglicht. „Aus diesem Grund fordern wir, dass das Deutschlandticket dauerhaft zum Preis von maximal 49 Euro angeboten und die geplante Preiserhöhung zurückgenommen wird.“