Hamburg. Endlich steht fest, was der Abo-Fahrschein 2025 kostet. Hamburgs Verkehrssenator stimmt dem neuen Preis nur widerwillig zu.

Dass der Preis des Deutschlandtickets steigen würde, war schon seit Monaten klar. Wie viel teurer das 49-Euro-Ticket 2025 sein würde, darüber ließ sich aber lange rätseln. Am Montagmittag einigten sich die Verkehrsminister der Länder auf einer Sondersitzung endlich auf einen neuen monatlichen Preis für den Abo-Fahrschein: 58 Euro soll er im Jahr 2025 kosten. So soll die Finanzierung für das Deutschlandticket langfristig gesichert werden.

Nach Abendblatt-Informationen hat Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) dem neuen Preis nur zähneknirschend zugestimmt. Hamburg soll eine Erhöhung um 5 Euro (54 Euro monatlich) favorisiert haben.

Deutschlandticket 9 Euro teurer: Verkehrsminister einigen sich

„Die wichtigste Nachricht vorneweg: Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder und des Bundes haben sich heute auf eine Fortsetzung des Deutschlandtickets verständigt und streben eine dauerhafte Etablierung des Angebots an, das im HVV von rund 1,2 Millionen Menschen genutzt wird“, teilt die Verkehrsbehörde mit.

Gute Nachrichten hat sie auch für Hamburgs Schüler: „Unabhängig vom neuen Preis für das Deutschlandticket hält Hamburg an seinem Angebot des kostenlosen Schülertickets auf der Basis des Deutschlandtickets fest“, heißt es aus der Behörde. Nach Abendblatt-Informationen werde zudem bereits darüber beraten, inwiefern sich der neue Preis für das Deutschlandticket auf vergünstigte Angebote wie den Sozialrabatt in Hamburg auswirkt.

9-Euro-teurer-Ticket: Verkehrsminister einigen sich auf Sonderkonferenz

Die Preiserhöhung um 9 Euro dürfte für viele Kunden ärgerlich, aber noch zu ertragen sein. So hatte der Fahrgastverband Pro Bahn erst kürzlich geäußert, dass eine Preissteigerung unter 10 Euro wünschenswert sei. In einer Abendblatt-Umfrage gab knapp die Hälfte (47 Prozent) der 4700 Teilnehmer an, dass 49 Euro monatlich für sie das Maximum sei, was sie für das Deutschlandticket zahlen würden. 37 Prozent der Befragten können sich vorstellen, auch 59 Euro auszugeben, und 16 Prozent wären sogar mit einem Preis von 69 Euro monatlich noch zufrieden.

Die Mehrkosten für das Deutschlandticket teilen sich Bund und Länder seit dessen Einführung im Mai 2023. Insgesamt drei Milliarden Euro jährlich berechneten sie dafür ein. Vor der Sonderkonferenz der Verkehrsminister herrschte noch Uneinigkeit über die weitere Finanzierung des Tickets.

Deutschlandticket wird teurer: 9 Euro mehr von 2025 an

Zuletzt hatte der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) auf sich aufmerksam gemacht, indem er eine Erhöhung des Preises um 30 Prozent auf 64 Euro im Monat forderte. Das ging einigen zu weit: Unter anderem Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg sprachen sich für geringere Preissteigerungen aus. Denn ein zu hoher Preis würde die Attraktivität des Tickets gefährden, hieß es.

Andererseits sind die Personal-, Bau- und Energiekosten zuletzt stark gestiegen. Eine gute Abwägung zwischen der Finanzierbarkeit für die Fahrgäste und die Verkehrsunternehmen gleichermaßen war von den Verkehrsministern gefordert. Ob der Preis von 58 Euro monatlich sowohl für die einen als auch für die anderen tragbar ist, muss sich zeigen.