Hamburg. Aktionswoche startet am Sonntag in der City. Erschreckende Zahlen zu den Betroffenen und zum gesellschaftlichen Schaden.

Die Diskussion um die Cannabis-Freigabe und neue Regeln für den Konsum in Hamburg hat von einem möglicherweise gravierenden Problem abgelenkt: Hoher Alkoholkonsum und eine frühe Tendenz zum Trinken unter Jugendlichen sorgen für erhebliche medizinische Folgen für die Betroffenen.

So weist die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen darauf hin, dass das durchschnittliche Einstiegsalter in den Alkoholkonsum in Hamburg bei 13,9 Jahren liege. Man schätzt, dass insgesamt 235.000 Hamburgerinnen und Hamburger einen „problematischen Umgang“ mit Alkohol haben. Von ihnen wurden 39.400 im Jahr 2022 entweder ambulant oder sogar stationär in einem Krankenhaus oder einer speziellen Einrichtung behandelt.

Alkohol in Hamburg „Suchtmittel Nummer eins“ – Aktionswoche startet am 9. Juni

„Menschen mit Alkoholproblemen suchen in Hamburg oft erst spät Hilfe“, schreibt die Landesstelle auf eine Abendblatt-Anfrage. Alkohol als „Suchtmittel Nummer eins“ verursacht nach Expertenmeinung jedes Jahr einen volkswirtschaftlichen Schaden von mehr als 50 Milliarden Euro, wobei nur rund 16 Milliarden auf Behandlungskosten entfallen, der große Rest auf Arbeitsunfähigkeit, Produktionsausfälle und anderes.

In Hamburg startet die Aktionswoche zum Thema Alkohol am „Wahlsonntag“, den 9. Juni um 12 Uhr im Jupiter an der Mönckebergstraße. Der Eintritt ist frei. Auf den Plakaten zur Aktionswoche steht: „Wem schadet dein Drink?“ Das Zeise-Kino zeigt von Montag an Filme zum Thema.

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In Hamburg hat sich am Hauptbahnhof gezeigt, dass ein Großteil der Straftäter dort unter dem Einfluss von Drogen, aber ganz speziell Alkohol standen. Deshalb wurde hier zuletzt in engen Grenzen eine Alkoholkonsumverbotszone eingerichtet. Der Kauf in den Supermärkten der Wandelhalle ist nach wie vor gestattet, das Trinken im und unmittelbar am Bahnhof nicht. Die Bußgelder reichen von 40 bis 200 Euro.