Hamburg. Erstmals Prüfungen wieder mit verschärften Bedingungen. Welche Schulen am erfolgreichsten waren und welche Fächer jetzt gewählt wurden.

  • Erleichterungen während der Corona-Pandemie sind ausgelaufen
  • Bestnote von 1,0 wurde im vergangenen Jahr 264-mal vergeben
  • Welche Schulen 2023 beim Abitur am besten abschnitten

Für knapp 10.000 Hamburger Abiturientinnen und Abiturienten läuft gerade der Endspurt: Nach den ausgelassenen Feiern bei den Mottowochen an den letzten regulären Schultagen sind die schriftlichen Abiturprüfungen an den 146 weiterführenden Schulen bereits abgeschlossen.

Dabei gelten 2024 erstmals nach vier Jahren wieder verschärfte Regeln. Die Erleichterungen, die vier Corona-Jahrgängen wegen der pandemiebedingten Beschränkungen gewährt worden waren, sind ausgelaufen aus. So sieht es auch ein Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vor. Insbesondere hatten die Schülerinnen und Schüler 30 Minuten mehr Zeit für die Bewältigung der Aufgaben erhalten. Zudem gab es im Fach Mathematik eine Auswahlmöglichkeit bei den Fragestellungen. Diese Erleichterungen galten nun erstmals wieder nicht mehr.

Abitur an Hamburgs Schulen startet: Diese Gymnasien schnitten 2023 am besten ab

Sie hatten sich in den vergangenen Jahren auch auf den Abiturschnitt ausgewirkt – und zwar positiv. Entgegen den Befürchtungen schnitten die Corona-Jahrgänge nicht schlechter ab als frühere Jahrgänge, sondern besser. 2023 erreichten die Abiturientinnen und Abiturienten einen Notendurchschnitt von 2,31.

Dieser lag deutlich über den Werten der Vor-Corona-Zeit. 2022 betrug er 2,28 und 2021 sogar 2,27. In den vergangenen zehn Jahren pendelte der Abi-Schnitt aller Absolventen der staatlichen und privaten Gymnasien sowie Stadtteil- und Berufsschulen hingegen zwischen 2,36 und 2,46.

Um faire Bedingungen zu schaffen, so hieß es von der Schulbehörde, waren die Klausuren zentral vorgegeben und in allen Hamburger Schulen gleich. Die Prüfungen in den Kernfächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Französisch enthielten Aufgaben oder Aufgabenteile aus einem gemeinsamen Aufgabenpool des von der Kultusministerkonferenz beauftragten Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), der von allen Bundesländern genutzt wird.

Schule Hamburg: So oft wurde die Bestnote 1,0 im vergangenen Jahr vergeben

Diese staatlichen Schulen in Hamburg schnitten beim Abitur im vergangenen Jahr im Durchschnitt am besten ab:

  • Gelehrtenschule des Johanneums/humanistisches Gymnasium in Winterhude (1,88)
  • Christianeum in Othmarschen (1,89)
  • Heisenberg-Gymnasium in Eißendorf (1,98)
  • Wilhelm-Gymnasium in Harvestehude (1,99)
  • Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf (2,04)

Bei den staatlichen Stadtteilschulen vorne dabei sind mit folgenden Durchschnittsnoten:

  • Max-Brauer-Schule in Ottensen/Bahrenfeld (2,04)
  • Stadtteilschule Bergedorf (2,08) und Stadtteilschule Winterhude (2,08)
  • Erich-Kästner-Schule in Farmsen (2,25)
  • Stadtteilschule Kirchwerder (2,26)

Die Bestnote von 1,0 wurde im vergangenen Jahr 264-mal vergeben. Interessant: 60,5 Prozent der besonders guten Abiturnoten (Einser-Schnitte) gingen an weibliche Prüflinge, während umgekehrt 55,5 Prozent der eher schlechten Abiturnoten (Dreier-Schnitte) an männliche Prüflinge ging.

Schule Hamburg: Wo es die meisten Abschlüsse mit dem Schnitt 1,0 gab

Die meisten Abschlüsse mit dem Notendurchschnitt 1,0 gab es im vergangenen Jahr an folgenden staatlichen Hamburger Schulen:

  • Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude und Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf (jeweils 12-mal)
  • Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ohlsdorf (9)
  • Gymnasium Altona und Gymnasium Hochrad in Othmarschen (jeweils 8)

96,7 Prozent der angetretenen Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr das Abitur geschafft. Einen Einser-Schnitt erzielten 31,7 Prozent der diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten (Vorjahr: 33,7 Prozent).

Prüfung in den Kernfächern finden am 22. April, 25. April, 3. Mai und 7. Mai statt

Auch in diesem Jahr wurde jeder Abiturient und jede Abiturientin in drei Fächern schriftlich geprüft. Den Auftakt machte am ersten Tag (18. April) das Fach Politik/Gesellschaft/Wirtschaft (PGW), gefolgt von Geografie am zweiten Tag. Die Prüfungen in den Kernfächern fanden am 22. April (Französisch), 25. April (Deutsch), 3. Mai (Englisch) und 7. Mai (Mathematik) statt. Der 13. Mai war der letzte Tag der diesjährigen schriftlichen Abiturprüfungen. Zwischen dem 1. und 9. Juli folgen dann die mündlichen Prüfungen, entweder in Form einer Präsentationsprüfung oder einer klassischen mündlichen Prüfung. Bis zum 12. Juli werden die Abiturzeugnisse ausgeteilt.

Meistgewählte Prüfungsfächer sind in diesem Jahr:

  • Englisch (6814 von den Schulen abgeforderte Klausurensätze)
  • Deutsch (6199)
  • Biologie (2801)
  • PGW (2635)
  • Geographie (2067)
  • Geschichte (1733)
  • Mathematik (1657)

Die „kleinsten“ Fächer sind Polnisch (6), Italienisch (5), Chinesisch (4) und Portugiesisch (2).

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Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) appellierte an das Selbstvertrauen der Prüflinge für die Prüfungen: „Vertraut auf Euer Wissen und die Kompetenzen, die Ihr in den vergangenen Schuljahren mit Unterstützung Eurer Lehrkräfte erworben und ausgebaut habt. Ihr habt Euch sich intensiv vorbereitet und könnt jetzt mit der nötigen Konzentration in die Prüfungen gehen.“ Sie wünsche allen Schülerinnen und Schülern für die bevorstehenden Abiturprüfungen sowie für alle weiteren Schulabschlüsse viel Erfolg.“