Hamburg. An welchen Gymnasien und Stadtteilschulen es die besten Zeugnisse gibt – und wie viele Mädchen und Jungen die Bestnote 1,0 schaffen.

Für den Abitur-Jahrgang 2023 in Hamburg gab es ein letztes Mal Erleichterungen bei den Abschlussprüfungen. Nun liegt das vorläufige Ergebnis der Abiturnoten-Erhebung vor: Demnach haben dieses Jahr 8986 Schülerinnen und Schüler in der Hansestadt den höchsten Schulabschluss geschafft – mit einem Notendurchschnitt von 2,31. Dieser liegt deutlich über den Werten der Vor-Corona-Zeit.

Im vergangenen Jahr lag der Abi-Schnitt bei 2,28; im Jahr 2021 erreichten die Hamburger Abiturientinnen und Abiturienten einen Notenschnitt von 2,27. In den vergangenen zehn Jahren pendelte der Abi-Schnitt aller Absolventen der staatlichen und privaten Gymnasien sowie Stadtteil- und Berufsschulen hingegen zwischen 2,36 und 2,46.

Abi: Hamburg kehrt zu Regeln von vor Corona zurück

Bei der Präsentation der jüngsten Zahlen am Dienstag im Rathaus gratulierte Schulsenator Ties Rabe (SPD) den jungen Frauen und Männern.

„Auch für die Prüflinge des vierten Corona-Jahrgangs waren die Folgen der eingeschränkten Lernbedingungen während der Corona-Zeit zu spüren“, sagte Rabe. Die Absolventen könnten stolz auf sich sein. Für das Prüfungsjahr 2024 kehre Hamburg zu den Prüfungsregeln wie vor der Pandemie zurück.

Abitur in Hamburg: Wie Gymnasien und Stadtteilschulen abschneiden

Bestanden haben die Abiturprüfungen in diesem Jahr 96,7 Prozent der angetretenen Schülerinnen und Schüler – diese Quote fällt damit etwas schlechter aus als im Vorjahr (97,1). Insgesamt 310 junge Frauen und Männer schafften das Abitur nicht.

Die durchschnittliche Abiturnote liegt in diesem Jahr an Stadtteilschulen bei 2,45, an Gymnasien bei 2,22 und an den Beruflichen Gymnasien bei 2,42, wie die Schulbehörde mitteilte. Rund 53 Prozent der diesjährigen Abiturienten seien weiblich (1 Prozentpunkt weniger als im Vorjahr).

Abitur-Bestnote 1,0 in Hamburg erneut 264-mal vergeben

Die Bestnote 1,0 sei 264-mal vergeben worden, genauso oft wie im Vorjahr. Die meisten Abschlüsse mit dem Notendurchschnitt 1,0 gab es in diesem Jahr an folgenden staatlichen Hamburger Schulen:

  • Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude und Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf (jeweils 12-mal)
  • Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ohlsdorf (9)
  • Gymnasium Altona und Gymnasium Hochrad in Othmarschen (jeweils 8).


Einen Einser-Schnitt erzielten 31,7 Prozent der diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten (Vorjahr: 33,7 Prozent). Einen Zweier-Schnitt schafften 48,9 Prozent (Vorjahr; 47,7 Prozent); auf einen Dreier-Schnitt kamen 19,5 Prozent (Vorjahr: 18,6 Prozent).

Auffällig sei, so die Schulbehörde: „60,5 Prozent der besonders guten Abiturnoten (Einser-Schnitte) gingen an weibliche Prüflinge, während umgekehrt 55,5 Prozent der eher schlechten Abiturnoten (Dreier-Schnitte) an männliche Prüflinge ging.“

Diese Gymnasien und Stadtteilschulen vergaben die besten Abiturzeugnisse

Die im Durchschnitt besten Abiturzeugnisse wurden in diesem Jahr an folgenden staatlichen Schulen vergeben:

  • Gelehrtenschule des Johanneums/humanistisches Gymnasium in Winterhude (1,88)
  • Christianeum in Othmarschen (1,89)
  • Heisenberg-Gymnasium in Eißendorf (1,98)
  • Wilhelm-Gymnasium in Harvestehude (1,99)
  • Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf (2,04)


Bei den staatlichen Stadtteilschulen vorne dabei sind:

  • Max-Brauer-Schule in Ottensen/Bahrenfeld (2,04)
  • Stadtteilschule Bergedorf (2,08) und Stadtteilschule Winterhude (2,08)
  • Erich-Kästner-Schule in Farmsen (2,25)
  • Stadtteilschule Kirchwerder (2,26)

An welchen Gymnasien und Stadtteilschulen es die meisten Abiturienten gibt

Die größte Zahl von Abiturientinnen und Abiturienten gibt es in diesem Schuljahr an folgenden Hamburger Gymnasien:

  • Gymnasium Buckhorn in Volksdorf (152)
  • Gymnasium Altona (149)
  • Gymnasium Hochrad (145)
  • Gymnasium Ohmoor (131)
  • Walddörfer-Gymnasium (127)

Die größte Zahl von Abiturientinnen und Abiturienten gibt es in diesem Schuljahr an folgenden Hamburger Stadtteilschulen:

  • Goethe-Schule Harburg (155)
  • Julius-Leber-Schule Schnelsen (141)
  • Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (Dulsberg, 121)
  • Stadtteilschule Blankenese (98)
  • Lessing-Stadtteilschule (93)


In den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik fielen die schriftlichen Abiturprüfungen in diesem Jahr schlechter aus als im Vorjahr, aber besser als in den Vor-Corona-Jahren. Deutsch: 2,87 (Vorjahr 2,81), Englisch: 2,52 (Vorjahr 2,47 Mathematik: 2,90 (Vorjahr 2,82).

Abi: Letztmals erleichterte Prüfungsbedingungen in Hamburg

Für dieses Jahr gab es in Hamburg ein letztes Mal Erleichterungen bei den Abiturprüfungen. Dies betraf etwa die Arbeitszeit: Sie wurde für alle schriftlichen Prüfungen um 30 Minuten verlängert.

Zudem gab es im Fach Mathematik erneut eine Auswahlmöglichkeit, weil wegen der Corona-Einschränkungen nicht alle Themengebiete in Mathematik in der üblichen Tiefe gelernt werden konnten, so die Schulbehörde.

Abitur soll bundesweit vergleichbarer werden

Für Hamburgs Abiturientinnen und Abiturienten steigen künftig die Anforderungen: Nicht nur fallen vom kommenden Jahr an die pandemiebedingten Erleichterungen weg. Auch eine ganze Reihe von Vorgaben ändern sich, damit die Reifeprüfung deutschlandweit vergleichbarer wird.

Es geht um die Zahl der Kurse, die in die Abiturwertung eingebracht werden müssen, um die Zahl und Gewichtung von Klausuren in der Oberstufe sowie Festlegungen zu natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern. Auch einige Profile, die die Schulen der Hansestadt in der Oberstufe anbieten, werden verändert werden müssen.