Hamburg. 25 Hochschulen machen mit: Semesterticket gilt dann bundesweit und wird sogar billiger. Auch HVV und Wissenschaftsstandort profitieren.
Das 49-Euro-Ticket für Bus und Bahn ist in Hamburg ein Verkaufsschlager – und jetzt kommen auf einen Schlag Zehntausende Nutzerinnen und Nutzer hinzu. Für 85.000 Studierende an insgesamt 25 Hamburger Hochschulen wird das Semesterticket für den öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt automatisch zum hvv-Deutschlandticket. Die Studentinnen und Studenten können damit nicht nur in der Metropolregion Hamburg, sondern bundesweit im Regionalverkehr sowie dem Nahverkehr anderer Städte unterwegs sein und zahlen dafür sogar noch weniger als bisher.
„Hamburg ist eine der ersten Städte, in denen Studierende preiswert und schnell mit dem Deutschlandticket landesweit mit Bus und Bahn reisen können“, sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). „Das macht das Studium in der Hansestadt noch attraktiver. Denn: Wer studiert, ist neugierig, und wer neugierig ist, will mobil sein.“ Dank des neuen digitalen Semestertickets sei dies nun noch besser möglich.
Studium Hamburg: Semesterticket wird für 85.000 Studierende zu Deutschlandticket
Zum Hintergrund: Studierende zahlen in Hamburg eine Semestergebühr, unter anderem als Verwaltungsgebühr. Automatisch inbegriffen ist hier auch bisher schon ein HVV-Semesterticket für alle Fahrten in Bus und Bahn. Zum Sommersemester, welches je nach Hochschule ab dem 1. März oder 1. April beginnt, wird aus dem Semesterticket ein Deutschlandticket. Bisher kostete das Semesterticket beispielsweise bei der Universität Hamburg 194 Euro (32,33 Euro monatlich), es galt nur im hvv-Gebiet. Wer es auch deutschlandweit nutzen wollte, musste ein kostenpflichtiges Upgrade erwerben.
Jetzt zahlen Studierende der teilnehmenden Hochschulen für das hvv-Deutschlandsemesterticket mit bundesweiter Gültigkeit nur noch 176,40 Euro pro Semester (29,40 Euro monatlich), wie hvv und Verkehrsbehörde mitteilten. Gegenüber einem bisherigen Semesterticket mit Upgrade für bundesweites Fahren sparten sie sogar 117,60 Euro pro Semester, rechnet das Verkehrsunternehmen vor. Die Studierenden erhalten in diesen Tagen entsprechende Informationen von ihren Hochschulen. Zuletzt hatten Studierendenvertretungen angesichts steigender Lebenshaltungskosten über die hohe Belastung durch die Semestergebühren geklagt.
Hamburg bei Semester-Deutschlandticket bundesweit vorn
Studierende müssten nur 60 Prozent des regulären Deutschlandticketpreises bezahlen, betonen Verkehrsbehörde und hvv. Besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg und München, aber auch in Essen und Bochum nutzten gemäß einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung jeweils über 80 Prozent der Studierenden Bus und Bahn für den Weg zu ihrer wissenschaftlichen Einrichtung.
Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) freut sich, „dass wir als eines der ersten Bundesländer das Semesterticket als Deutschlandticket anbieten können“. Für die Studierenden bedeute dies „mehr Flexibilität, mehr Freiheit und mehr Mobilitäts-Optionen, um in ganz Deutschland bequem und nachhaltig unterwegs zu sein – ob zu Vorlesungen, Seminaren oder um in den Semesterferien Familie, Freunde und Bekannte zu besuchen“. Zudem bringe es ihnen finanzielle Entlastung, aus Tjarks Sicht „eine Win-win-Situation für alle: Die Studierenden können den ÖPNV deutschlandweit nutzen, dem ÖPNV bleibt eine wichtige Nutzergruppe erhalten.“ Auch zahle „das neue SemesterDeutschlandticket auf die Mobilitätswende ein und stärkt den Wissenschaftsstandort Hamburg”, so Tjarks.
Deutschlandticket beim hvv schon 926.000-mal verkauft
Unter den Gewinnern sieht auch hvv-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt ihr Unternehmen, denn „das hvv-Deutschlandticket setzt seine Erfolgsgeschichte fort“. Insgesamt seien inklusive der bisherigen Semesterticket-Upgrades 926.000 hvv- Deutschlandtickets verkauft worden. Das digitale Semesterticket wird, wie schon das Jobticket im hvv, ausschließlich per Web-Applikation bzw. Wallet ausgegeben. Korbutt dankte den Mitarbeitern der S-Bahn Hamburg für die schnelle Umsetzung.
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Zu den teilnehmenden Hochschulen gehören die Universität Hamburg (rd. 40.000 Studierende), die Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW, 16.000 Studierende), die TU Hamburg in Harburg (6000 Studierende), die MSH Medical School (4000 Studierende, die HafenCity Universität (2000 Studierende) sowie die Hochschule für Bildende Künste, Macromedia, International School of Management, Bucerius Law School, Akademie für Mode & Design, Kühne Logistics University, die Hochschule für Musik und Theater, die Hochschule Fresenius, die Brand University, Asklepios Medical School, SRH Campus Hamburg, Northern Business School, Evangelische Hochschule, Internationale Hochschule, University of Apllied Science, Hamburger Konservatorium, UMCH/CPE, BSP Campus Hamburg, Hamburg School of Business Administration.