Hamburg. Das britische Kollektiv verbindet Jazz, Soul und Afro Beats – das Publikum an der Reeperbahn schwelgt in den entspannten Grooves.
Es gibt gerade kaum eine Band, die besser in den Mojo Club passt als Kokoroko. Der Club an der Reeperbahn ist seit den 90er-Jahren der verlängerte Arm der Jazz-Szene Londons. Damals waren es die Bands des Acid-Jazz-Labels von Eddie Piller, heute sind es die jungen Jazzer um Shabaka Hutchings und Nubya Garcia und eben das Kollektiv Kokoroko, 2014 von der Trompeterin Sheila Maurice-Grey gegründet.
Die Combo aus der britischen Metropole liebt den Hamburger Club, bereits zum dritten Mal gastiert sie wieder vor vollem Haus im Mojo. Mit dabei hat Kokoroko viele Songs aus ihrem Album „Could We Be More“ und brandneue Nummern von der EP „Get The Message“. Zu siebt steht das Ensemble auf der Bühne und beginnt das eindreiviertel Stunden lange Konzert mit dem aktuellen Stück „Higher“. Die Grooves sind lässig, schnelle Uptempo-Nummern gibt es zu Anfang nicht. Das Publikum ist zufrieden mit diesem entspannten Sound, dem die Explosivität fehlt.
Mojo Club: Kokoroko – wechselseitige Energie zwischen Musikern und Fans
In den Pandemie-Jahren, zwischen 2020 und 2022, hat Kokoroko eine Reihe von Songs veröffentlicht, zu denen man sich im heimischen Wohnzimmer einkuscheln konnte. Diese Wohlfühlatmosphäre transportiert die Band in den Mojo Club und wird dafür gefeiert. Die Mitglieder des Kollektivs schmeißen sich nicht an ihr Publikum ran, Mitmachaktionen werden nicht eingefordert. Doch es besteht eine wechselseitige Energie zwischen Musikern und Fans. Der Rhythmus fließt anfangs in ruhigen Bahnen, mit zunehmender Dauer des Konzerts steigert sich auch die Intensität und Kokoroko tritt mit Nummern wie „Three Piece Suit“ und „Carry Me Home“ mehr aus Gaspedal.
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In den Kompositionen verarbeiten die Londoner eine Menge unterschiedlicher Stile. Afro-Beat ist ein wesentliches Element und naheliegend, denn die meisten Mitglieder von Kokoroko haben afrikanische Wurzeln. Aber auch melodischer Neo-Soul und Bläsersätze, wie man sie vom Acid-Jazz kennt, finden Eingang in ihre Stücke. Daraus wird an diesem Abend ein rundes Ganzes.
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