Hamburg. Die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder feiern im Hamburger Club ein letztes, großartiges Hurra. Und was passiert mit ihrer Hauptband?

  • 2010 starteten die Gründer von Fury In The Slaughterhouse ihr Nebenprojekt Wingenfelder
  • Bis 2024 veröffentlichten Kai und Torsten Wingenfelder sechs Alben, zuletzt „Schlicht und ergreifend“
  • Auf der Abschiedstour von Wingenfelder gastierte die Band in der fast ausverkauften Fabrik

Der letzte Song vor dem Zugabenblock könnte passender kaum sein. „Man hört auf, auf, auf, wenn’s am schönsten ist“, singen Kai und Thorsten Wingenfelder in der fast ausverkauften Fabrik. 1150 Fans feiern und tanzen – viel mehr geht nicht bei einer Abschiedstour.

2010 gründeten die Songschreiber, Gitarristen und Sänger der Band Fury in the Slaughterhouse ihr Brüder-Projekt – und wollten es wenige Monate später angesichts leerer Hallen und fehlender Albenverkäufe schon wieder beerdigen. „Wir mussten uns komplett neu hocharbeiten“, sagt Thorsten Wingenfelder. Die Hoffnung, viele Fury-Fans einfach rüberzuziehen, erfüllte sich nicht.

Wingenfelder: „Schlicht und ergreifend“ ist das letzte Album

Ihr Mut zum Weitermachen wurde belohnt. Ihr neues und zugleich letztes Werk „Schlicht und ergreifend“, produziert von einem kleinen Label, erreichte Platz 16 der deutschen Albumcharts, angesichts des fast vollständigen Verzichts auf professionelle Promotion ein erstaunliches Ergebnis.

Natürlich werden Wingenfelder-Lieder wie „Aragona“ oder „Paradies“ niemals den Status von Fury-Hits wie „Time To Wonder“ oder „Won‘t Forget Tthese Days“ erreichen. Andererseits macht genau dies den Charme der Brüderauftritte aus. Sie bieten die Chance, die beiden Stars hautnah bei Clubkonzerten zu erleben.

Wingenfelder
Ein letztes Mal Freude, Wehmut und Sozialkritik mit den Brüdern Wingenfelder in der Fabrik. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Kai und Thorsten Wingenfelder: Freude und Wehmut auf der Abschiedstour

Zudem leisten sich die Wingenfelder auch bei dieser kleinen, aber feinen Tour den Luxus, sich von vier exzellenten Musikern begleiten zu lassen, die für ordentlich Druck sorgen. Dazu stößt gelegentlich der Singer-Songwriter Norman Keil, der auch das Vorprogramm bestreitet.

Man spürt die Freude der Brüder bei ihrem Auftritt. Sie werben in ihren Songs und in ihren Ansagen für den Kampf für Demokratie, singen aber auch über Liebe und Nostalgie. Daher macht das Fabrikkonzert Spaß – und der Abschied stimmt wehmütig.

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Die Wingenfelder werden sich künftig wieder ganz auf Fury konzentrieren, auf Dauer, sagen die Brüder, sei die Arbeit für zwei Bands kaum zu stemmen. Mit großem Besteck werden sie im kommenden Sommer erneut durch Deutschland touren. Leider fehlt Hamburg 2025 im Fury-Tourkalender. Die geografisch nächste Station für alle Fans wäre Lübeck (Kulturwerft Gollan) am 29. August. In Bremen (Seebühne) gastieren sie zuvor am 5. Juli.

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