Hamburg. Wegen großer Umbau- und Modernisierungsprojekte müssen Besucherinnen und Besucher in vier Häusern lange auf Ausstellungen verzichten.
In der Hamburger Museumslandschaft ist viel Bewegung: Das Museum für Hamburgische Geschichte ist wegen seiner groß angelegten Sanierung und Modernisierung schon seit Anfang 2024 geschlossen. Bis Ende dieses Jahres werden alle Räume des Museums komplett leer geräumt sein; dann erst kann mit den Arbeiten begonnen werden. Direktorin Bettina Probst ist zuversichtlich, dass sie ihr Haus Anfang 2028 wiedereröffnen kann. Die Kosten für das umfassende Projekt werden übrigens doppelt so hoch sein: Statt der 2015 avisierten gut 50 Millionen Euro stehen der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) nach einer Neuberechnung nun insgesamt Mittel in Höhe von 101 Millionen Euro zur Verfügung.
Ebenfalls noch wegen Umbau geschlossen ist das Haus der Photographie. Mit einer 1000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche und Kabinetten, modernen Büros, einem eigenen Trakt für die Sammlung F.C. Gundlach mitsamt Bibliothek und Depot, Veranstaltungsbereich sowie einem eigenen Bereich für Bildung und Vermittlung, Shop und Restaurant soll das Haus im Sommer 2027 wiedereröffnet werden.
Und noch ein weiteres großes Museum hat solch ein Mammutprojekt vor der Brust: Wie Direktorin Barbara Plankensteiner kürzlich im Abendblatt-Interview verriet, soll Ende 2024 das Architekturbüro feststehen, das die Modernisierung des MARKK übernimmt. Anfang 2025 sollen die Planungen starten. Bis Anfang 2027 ist das Ausstellungsprogramm noch durchgeplant, danach wird das Haus voraussichtlich für mehrere Jahre schließen. Besucherinnen und Besucher werden somit in zwei großen Museen für längere Zeit auf Ausstellungen verzichten müssen. Das Museum für Hamburgische Geschichte plant aber, in Abständen immer wieder Besuchertage zu veranstalten, um das Publikum auf dem Laufenden zu halten.
Sanierung in mehreren Museen geplant: Das MARKK schließt 2027, die Zukunft des MK&G ist noch ungewiss
Alle Bereiche des denkmalgeschützten Museums am Rothenbaum sollen barrierefrei gestaltet, die Dauerausstellung erneuert, die Flächen für Sonderausstellungen und Vermittlungsangebote vergrößert, der Hörsaal modernisiert werden. Im Foyer mit Garderobe, Shop und Gastronomie soll die Aufenthaltsqualität erhöht werden, ebenso das Arbeitsumfeld für das Kollegium. Für die bauliche wie inhaltliche komplette Neuausrichtung stehen dem Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt 132 Millionen Euro von Bund und Land zur Verfügung.
„Üblicherweise rechnet man bei solch einem baulichen Volumen mit zehn Jahren Planungs- und Umbauzeit. Wir sind schon seit über einem Jahr damit befasst, sodass wir hoffentlich spätestens Anfang der 2030er-Jahre wiedereröffnen können. Diesen Neustart würde ich gerne begleiten. Auch, weil ich glaube, dass die Modernisierung entscheidend für den Erfolg dieses Hauses sein wird“, so Plankensteiner.
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Museum Hamburg: Besonders herausfordernde Baustelle beim MK & G
Die Bundes-Baustelle Hamburger Hauptbahnhof wird für das Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) eine Herausforderung, so viel steht schon fest. Denn wenn der Ausbau des Bahnhofs und der Mönckebergstraße inklusive neuem S-Bahn-Tunnel kommt, muss das Museum, ebenso wie das Ohnsorg Theater, eine temporäre neue Bleibe finden – solange die Arbeiten dauern. Das bedeutet, dass das dreistöckige Haus komplett geräumt werden muss. Mit beachtlicher Dimension, denn die Sammlung des MK&G fasst rund 600.000 Objekte, reicht von der Antike bis zur Gegenwart und bräuchte etwa die Fläche eines Fußballfeldes.
Vor 2028 wird jedoch nicht mit einem Beginn gerechnet. Beyerles Vertrag wurde bis 2028 verlängert, doch was danach geschieht, ist noch offen. „Es liegen keine neuen oder weiterführenden Informationen vor“, heißt es aus der Presseabteilung.
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