Hamburg. Die dänische Sängerin kam mit der Hamburgerin Miu in den Kleinen Saal der Laeiszhalle. Dort hielt es irgendwann keinen mehr auf den Sitzen.

Das Versprechen steht. „Ich verwandele diesen Saal in eine Disco“, sagt Aura Dione gleich zu Beginn ihres Gastspiels am Sonntagabend. Wer den Kleinen Saal der Laeiszhalle kennt, mit seinem Mobiliar perfekt geeignet für Kammermusik, ahnt, wie schwierig dies werden könnte. Kein Vergleich jedenfalls zu dem Konzert der dänischen Sängerin im überfüllten Knust 2011. Damals tanzten und feierten ihre Fans vom ersten Akkord. Mit Hits wie „Song For Sophie“, „Friends“ und „I Will Love You Monday“ stürmte sie in dieser Zeit die Charts.

13 Jahre später ist es um Aura Dione (39) deutlich ruhiger geworden. Auch den Kleinen Saal vermag sie nicht ganz zu füllen. Aber ihrer guten Laune tut dies keinen Abbruch. Sie tanzt und singt durch die Reihen. Und bei „Geronimo“ sitzt dann in der Tat niemand mehr.

Aura Dione in der Laeiszhalle: Beim nächsten Mal bitte wieder ein Club-Konzert!

Aura Dione hat ein feines Gespür für ihre Fans. Im Vorprogramm setzt sie bei ihrer Tour auch auf Miu, die Hamburger Sängerin genießt ihr Heimspiel an der Seite ihres Gitarristen Magnus Landsberg. Ihre grandiose Coverversion des Bruce-Springsteen-Hits „Dancing In The Dark“ ist die ideale Brücke zum Auftritt von Aura Dione, die ihr 2022 erschienenes Album „Life Of Rainbow“ präsentiert. Für dieses Werk hat sie alte Hits neu eingesungen und mit mehreren neuen Liedern ergänzt.

Bunte Kleider, ein Tattoo und viel Fankontakt beim Konzert in der Laeiszhalle

Wie immer trägt Dione auch an diesem Abend fantasievolle Kleider, die sie selbst entwirft. Unverwechselbar auch ihre Stimme. Während der Pandemie lebte sie lange auf den Färöer-Inseln, der Heimat ihrer Mutter, einer Musiklehrerin. „Ich musste einen Schritt zurücktreten, um zu mir selbst zurückfinden“, hat sie in einem Interview mal gesagt.

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Das scheint gelungen. Vor Glück strahlend; erzählt sie von der Geburt ihrer Tochter, der sie auch ein Lied widmet. Ein Fan darf ihr in den Nacken gucken und sich ihr Tattoo anschauen: „Selbst kann ich es ja nicht sehen.“

Begleitet wird sie von einer dreiköpfigen Band, die für ordentlich Druck sorgt. Am Ende dann ein zweites Versprechen: „Ich komme bald wieder nach Hamburg.“ Eine gute Idee, aber vielleicht wieder in einen Club.

Miu gastiert wieder am 14. November (20.30 Uhr) mit ihrer Band im neuen Nica Jazz Club (Alter Wall 20, Karten 27,90 Euro, Studenten 13,41 Euro)

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